Mach den Unterschied!

Wir wünschen uns bessere Luft und weniger Lärm in unserer schönen Stadt. Aber klar, Wünschen ist einfach. Die Frage ist: was können wir tun, um dieses Ziel zu erreichen?

Alle, die sich in Ludwigsburg auskennen wissen, dass die schlechte Luft und der Lärm besonders an der großen Straße zum Problem wird, die einmal quer durch die Barockstadt führt. Unter dem Autoverkehr, der täglich auf der B27 entlangrollt, leiden besonders die Anwohner*innen in unmittelbarer Nähe. Was die Sache so knifflig macht: nicht nur in den Wohnungen und Häusern entlang der Straße sind Menschen, sondern auch in den Autos, die vorbeifahren. Menschen, die zur Arbeit oder zur Ausbildung fahren oder andere wichtige Dinge erledigen müssen. Menschen, die Freunde und Familie treffen möchten. Die Gründe, warum sie durch die Stadt fahren, sind so vielfältig wie sie selbst. Wir wissen, dass sich nicht jede Fahrt vermeiden lässt, und nicht jede Person sofort auf andere Verkehrsmittel umsteigen kann. Aber was wäre, wenn wir alle tun, was wir können? Wir glauben, dass uns das unserem Ziel: „Bessere Luft und weniger Lärm in Ludwigsburg“ Schritt für Schritt näherbringen kann.

Denn unser Mobilitätsverhalten hat einen direkten Einfluss auf unsere Mitmenschen. Lasst uns damit etwas Gutes bewirken! #machdenunterschied #fahranders

Kinder leiden unter Abgasen
Verkehrslärm stört den Schlaf
Verkehrslärm geht auf die Nerven
Neue Wege entdecken
Mehr Mitfahren
Das Rad lieben lernen

Was kann ich tun?

Neue Wege entdecken

Die Autobahn (A81) kann für viele Strecken genauso gut oder besser geeignet sein. Seit 2021 wird sogar bei Stau der vierte Fahrstreifen als Fahrspur freigegeben. Wer ab und zu versucht nicht die B27 zu nutzen sorgt dafür, dass die Anwohner*innen an der vielbefahrenen Bundesstraße weniger Lärm und weniger schlechten Luft direkt vor der Haustür ausgesetzt sind. Und das ist sehr wichtig, denn die Wissenschaft beweist mittlerweile eindrücklich wie gesundheitsschädlich Lärm und Schadstoffe für Menschen sind. Beispielsweise erhöht sich das Risiko an Depressionen und Angststörungen zu leiden. In drastischen Fällen kann Luftverschmutzung sogar zu vorzeitigem Tod führen.

Das Rad lieben lernen

Das Rad gegen das Auto eintauschen. Im Alltag nicht immer einfach umsetzen, aber es lohnt sich auf jeden Fall das für sich selbst einmal zu durchdenken. Mit dem Radfahren kann der Umwelt etwas Gutes getan werden, weil dadurch CO2 eingespart wird. Und es kann auch glücklicher und gesünder machen. Dieser Effekt wurde in vielen Studien nachgewiesen. Mit einer Teilnahme an der Aktion Stadtradeln sieht man wieviel CO2 man mit dem Rad einsparen kann. Im Jahr 2021 konnten ganze 50 Tonnen CO2 durch engagierte Radler*innen eingespart werden.Hier gibt es mehr Informationen zum Stadtradeln.
Noch unsicher? Gibt es überhaupt eine passende Radroute für meine Strecke? Der VVS Radroutenplaner hilft weiter. Der Planer zeigt individuelle Radrouten an. Start und Ziel eingeben, Weg berechnen lassen und ab aufs Rad! Der Planer ist im Web oder als App Android / iOS verfügbar.
Hier gibt es mehr Infos zum Radeln in Ludwigsburg.

Tempo runter - weniger ist mehr!

Mit der Einführung von Tempo 40 auf der B27 kann sich die Schadstoffmenge in der Luft und auch der Lärm reduzieren. Der Zusammenhang ist einfach: Fährt ein Fahrzeug sehr schnell, ist auch der Luftwiderstand höher und das bedeutet wiederum, dass mit höherer Geschwindigkeit mehr Kraftstoff verbraucht wird. Auch beim Lärm kann eine reduzierte Geschwindigkeit positive Effekte haben, da die Reifen weniger an der Fahrbahn reiben. Bei Tempo 30 statt 50 würde sich der Verkehr sogar nur halb so laut anhören. Um also eine Verbesserung herbeizuführen, reicht es schon sich an die vorgeschriebene Geschwindigkeitsbegrenzung zu halten. Durch eine umweltfreundliche Fahrweise kann auch ganz viel bewegt werden: im ersten Gang nur die ersten 30 Meter fahren, so schnell wie möglich hochschalten und auch generell möglichst niedertourig (1500 Umdrehungen) fahren.

Zusammen sparen

Bei Fahrgemeinschaften gleich doppelt sparen! Nämlich das eigene Geld und den CO2- Ausstoß. Fahrgemeinschaften sorgen für weniger Staus und bessere Luft. Und auch in der Stadt wird’s entspannter, wenn weniger Autos parken müssen. Wer nicht sofort sein perfektes Fahr-Match findet, kann Apps nutzen, die einen beim Zusammenfinden unterstützen. Die Anbieter beantworten auch alle wichtigen Fragen rund um Sicherheit und Ablauf. In den gängigen App-Stores gibt es eine große Auswahl. Viele Arbeitgeber haben sich auch auf eine App verständigt. Die Mitarbeiter*innen der Stadt Ludwigsburg und viele weitere Arbeitgeber in Ludwigsburg nutzen zum Beispiel bereits die Twogo-App

Mehr mitfahren

Menschen, die regelmäßig mit dem Bus oder der Bahn fahren schätzen vor allem die Zeit, die sie für Dinge verwenden können, zu denen sie sonst nicht kommen. Sie finden während der Fahrt die Zeit in Ruhe ein Buch zu lesen, einem Podcast zu lauschen oder die Gedanken zur Lieblingsmusik schweifen zu lassen. Aber auch, wenn man sich nicht ablenken möchte. Bus und Bahn zu fahren versorgt einen nicht selten mit lustigen Geschichten direkt aus dem Leben. Die Fortbewegung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln hat aber noch mehr Vorteile: das Verkehrsaufkommen sinkt, je mehr Menschen das Angebot nutzen. Die nervenaufreibende Parkplatzsuche vor Ort entfällt. Außerdem ist es häufig sogar günstiger, wenn man alle Kosten wie Tanken, Versicherung, Werkstatt, Parkgebühren und den Wertverlust eines Autos einbezieht.
Auf www.vvs.de  gibt’s alle Infos zu den Verbindungen, Tarifen und Abos.
Hier gibt es noch mehr Infos zu Bus und Bahn in Ludwigsburg.

Neuen Antrieb finden

Sollte man auf die individuelle Mobilitätsvariante angewiesen sein, gibt es mittlerweile ein großes Angebot an emissionsfreien Alternativen. Vor allem das Elektroauto hat sich hier durchgesetzt und kann mit dem höchsten Wirkungsgrad der eingesetzten Energie punkten.
Neben geringeren Preisen über die gesamte Lebensdauer, keinem lokalen Emissionsausstoß und stark verminderter Geräuschbelastung gibt es attraktive Förderprogramme durch Bund und Land. Auch die Ladeinfrastruktur wird in Ludwigsburg kontinuierlich ausgebaut.  
Interesse geweckt? Hier haben wir weitere Informationen zur E-Mobilität in Ludwigsburg zusammengefasst

Was tut die Stadtverwaltung?

Lärmaktionsplan und weitere Temporeduzierungen

Die Hürden, um in Deutschland eine Temporeduzierung in einer Straße anzuordnen sind hoch. Die Regelgeschwindigkeit innerorts beträgt 50 km/h. Für eine Abweichung müssen ausführliche Anträge mit umfangreicher Argumentation ausgefüllt und eingereicht werden. Der §45 der Straßenverkehrsordnung legt beispielsweise fest, dass Tempo 30 nur bei konkreten Gefährdungen bzw. vor sozialen Einrichtungen wie beispielsweise Kitas und Schulen angeordnet werden kann. Eine weitere Begründung kann der Schutz der Bevölkerung vor Lärm sein. In der Initiative Lebenswerte Städte und Gemeinden setzen sich zahlreiche kleinere und große Kommunen dafür ein, dass sie Tempo 30 nach eigenem Ermessen anordnen dürfen, wenn sie es für geeignet halten. Für die Eignung spielt übrigens auch die Prüfung der Fahrtzeitverlängerung eine Rolle. Ludwigsburg ist bei der Initiative natürlich dabei. Denn ein geringeres Tempo sorgt nicht nur dafür, dass der Lärm sich reduziert, sondern auch, dass sich die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmende erhöht. Mit der Umsetzung von Tempo 40 auf der Schlossstraße und der Friedrichstraße sowie Tempo 30 nachts auf der Frankfurter Straße haben wir schon einen Meilenstein geschafft. Der Fachbereich Nachhaltige Mobilität kümmert sich darum, dass weitere Bereiche folgen. Grundlage für die Maßnahmen ist unser Lärmaktionsplan. An einigen Stellen wurde bei Straßensanierungen ein lärmarmer Straßenbelag eingebaut. Da dieser jedoch deutlich teurer und weniger haltbar als ein „normaler“ Belag ist, kann das nicht überall erfolgen.

Förderung und Verbesserung der umweltfreundlichen Mobilitätsoptionen

Radverkehr

Seit Jahren setzt sich die Stadtverwaltung Ludwigsburg dafür ein die Radverkehrsinfrastruktur auszubauen und zu verbessern. Und es geht voran! Die Planungen für den Radverkehr (bis 2025) (8,5 MB) haben wir auf einer Karte dargestellt. Die Maßnahmen reichen dabei von Sanierung über Verbesserungen bis hin zum Neubau. Abseits der klassischen Planung organisieren wir auch Aktionen wie das alljährliche Stadtradeln, die dafür sorgen sollen, dass noch mehr Menschen die Freude am Radfahren entdecken.

Bus und Bahn

Als Verwaltung kümmern wir uns darum, dass die Infrastruktur des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) sich stetig verbessert. Das heißt wir prüfen und errichten beispielsweise neue Haltestellen, sorgen für die Ausstattung mit dynamischen Fahrgastanzeigern und ermöglichen den Bussen durch eigene Busspuren oder eine spezielle Ampelschaltung eine geringe Fahrtzeit. Außerdem wird von uns der ÖPNV mit dem günstigen Stadtticket gefördert. Das Ticket gilt für eine bis fünf Personen und ist im gesamten Stadtgebiet den ganzen Tag gültig. Zudem kann der „Dankeschön“ Gutschein, den der Ludwigsburger Handel an Kund*innen ausgibt, in den Ludwigsburger Bussen eingelöst werden.
Alle sollen das umfangreiche Busangebot in Ludwigsburg nutzen können, deshalb kümmern wir uns gerade darum, dass die Bushaltestellen barrierefrei ausgebaut werden. 212 von 233 Haltestellenlagen haben wir schon geschafft. Außerdem stehen in wir im regelmäßigen und engen Austausch mit dem Verkehrsunternehmen LVL Jäger GmbH, das den Busverkehr in Ludwigsburg betreibt. Dabei geht es zum Beispiel um verkehrliche Verbesserungen auf den Linien oder den möglichst reibungslosen Ablauf bei Baustellen im Stadtgebiet.

Car-Sharing mit Stadtmobil

Die Stadt unterstützt die geteilte Autonutzung durch den Ausbau des Carsharing-Netzes: So wurden in Folge einer Ausschreibung in 2022 erstmals elf Carsharing-Stationen auf öffentlichen Flächen eingerichtet. Rechtliche Grundlage hierfür bilden das durch den Bund verabschiedete Carsharing-Gesetz in Verbindung mit dem novellierten Straßengesetz des Landes.
Carsharing trägt gerade in dicht beparkten Wohnvierteln zu einer Entspannung der Parkraumsituation bei. Verschiedene Studien haben belegt, dass ein Carsharing-Fahrzeug acht bis zwölf Stellplätze im öffentlichen Straßenraum ersetzen kann. Denn Carsharing-Nutzer besitzen häufig kein eigenes Auto mehr. Voraussetzung hierfür ist ein verlässliches Angebot in Form eines möglichst engmaschigen Stations-Netzes. Bei stadtmobil registrierte Kund*innen  können auf einen vielfältigen Fuhrpark zugreifen und je nach Bedarf für größere Einkäufe, für einen Besuch auf dem Land oder einen Gruppenausflug das jeweils passende Fahrzeug reservieren.
Noch nicht ausprobiert? Hier gibt es alle Informationen zur Anmeldung bei Stadtmobil

E-Scooter

Auch E-Scooter stellen eine nachhaltige Fortbewegungsform dar. Ob kurz zum Supermarkt oder zur Bushaltestelle und zum Bahnhof, bieten diese eine Alternative zur Fahrt mit dem PKW. Die Stadt koordiniert die Arbeit der Anbieter in Ludwigsburg und versucht gemeinsam mit den Ihnen falsches Abstellen sowie gefährliche Fahrweisen zu unterbinden und fördert die Prävention.
Auch elektrisch angetriebene Motorroller (bis 45km/h) werden in Kürze in Ludwigsburg angeboten und bieten eine umweltfreundliche Mobilitätsform für kurze aber auch weitere Strecken an.

E-Mobilität

Gemeinsam mit der SWLB bauen wir die Ladeinfrastruktur Stück für Stück aus. Im Januar 2023 wurde bereits der 200. Ladepunkt eröffnet. Neben dem Ausbau bieten wir auch eine Beratung zur E-Mobilität an.
Um die Elektromobilität den Menschen näher zu bringen, veranstalten wir außerdem vielfältige Aktionen. Im September 2022 fand erstmalig die LB-E-Tour gemeinsam mit Autohäusern aus der Region statt. Über 400 Probefahrten konnten im Rahmen der 1. LB E-Tour mit 60 E-Fahrzeugen durchgeführt werden. Die Aktion ist auf Grund der großen Nachfrage auch für das Jahr 2023 geplant.

Weitere Aktionen und Maßnahmen zur Reduzierung von CO2 in der Luft

Parkraummanagement zur Reduzierung des Parksuchverkehrs

Wir werden immer mehr! Es gibt mehr Pendler*innen und auch mehr Einwohner*innen. Also wird es immer enger in den Städten. Auch in Ludwigsburg. Natürlich brauchen wir alle im Alltag öffentliche Flächen. Zum Radfahren, zum Autofahren, zum Parken, zum zu Fuß gehen, im Bus oder einfach zum Leben: zum Pause machen, zum Spielen, zum Sport treiben.
Immer öfter kommt es dabei leider zu Konflikten. Gerade beim Parken wird es deutlich: zu wenig Parkplätze oder Falschparker, Autofahrer*innen die lange Parkplätze suchen müssen und durch die Straßen fahren. Und ein Ort mit vielen Konflikten ist kein Ort, an dem man gerne lebt. Mit einem strukturierten Parkraummanagement möchten wir die Situation für alle verbessern.
In der Innenstadt und in den angrenzenden Gebieten in der Ost-, West- und Südstadt setzen wir Bewohnerparken um. Die Bewohnerschaft hat damit die Möglichkeit mit einem Bewohnerparkausweis privilegiert im öffentlichen Straßenraum zu parken. Auch unser Parkleitsystem, was über Anzeigetafeln an den Straßen direkt zu freien Parkplätzen führt ist Teil des Parkraummanagement in Ludwigsburg. Ein weiteres digitales Element ist die App Stadtnavi mit der man sich in Ludwigsburg freie Parkplätze anzeigen lassen kann. Ziel der Maßnahmen ist es, dass Autofahrer*innen nicht lange suchen müssen, und andere nicht mehr durch lange Parkplatzsuchen mit Lärm und Abgasen gestört werden.
Hier gibt’s weitere Infos zum Parkraummanagement  in Ludwigsburg

Rund ums Klima

Neben der klimafreundlichen Mobilität ist auch die Wärmeversorgung ein wichtiger Bereich, in dem man viele Treibhausgase einsparen kann. Deshalb helfen wir Bürger*innen dabei ihren Ausstoß zu senken. Eine gute Dämmung sowie nachhaltige Heizungsanlagen sind dafür entscheidend. Mit dem Förderprogramm KlimaBonus können alle Bürgerinnen und Bürger im Stadtgebiet Ludwigsburg Zuschüsse für ihre Sanierung erhalten. Wir haben zusammengefasst was genau förderfähig ist und wie man die Fördergelder erhält (Übersicht KlimaBonus). Ein Beratungsgespräch mit der Ludwigsburger Energieagentur unterstützt zusätzlich bei Sanierungsvorhaben sowie bei der Planung klimafreundlicher Wärme- und Energieversorgung.
Aber natürlich gibt es noch viel mehr, was man tun kann. Oft sind es nur kleine Schritte im Alltag. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass alle Menschen in Ludwigsburg wissen, was sie tun können und wie sie es konkret umzusetzen. Dazu gehört es beispielsweise auch Initiativen wie das Ludwigsburger Klimabündnis zu koordinieren und Bürgerinnen und Bürger damit bei Ihren Ideen für’s Klima zu unterstützen.

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