Volk - Gesundheit - Staat Gesundheitsämter im Nationalsozialismus
Ausstellung im Staatsarchiv Ludwigsburg

Der öffentliche Gesundheitsdienst erlebte in der Zeit des Nationalsozialismus eine bedeutende Aufwertung. Im Zuge seiner Neustrukturierung übernahmen die Gesundheitsämter eine zentrale Rolle in der Gesundheitspolitik. Sie wurden zu Schaltzentralen in der „Erb- und Rassenpflege“ ausgebaut, die die biologistischen Vorstellungen und Zielsetzungen des Staates umsetzen sollten. An zentralen Stellen kooperierten die Gesundheitsämter mit den unterschiedlichsten Institutionen und Organisationen des NS-Systems. Amtsärzte sorgten für die Umsetzung der „Erb- und Rassenhygiene“, entschieden über die Zugehörigkeit zum „rassistisch“ definierten „Volkskörper“ und hatten als Gutachter Einblick in die gesundheitliche und soziale Lage großer Teile der Bevölkerung. Eine bislang wenig beachtete Rolle spielten sie im System der Zwangsarbeit.
Die an der Berliner Charité entwickelte Wanderausstellung präsentiert Tätigkeitsbereiche der Gesundheitsämter während des Nationalsozialismus unter anderem am Beispiel des Landes Württemberg. Im Mittelpunkt steht die Umsetzung der „Erb- und Rassenpflege“, deren Grundsätze die Leitlinie für alle Tätigkeitsbereiche lieferten. Schließlich werden strukturelle, programmatische und personelle Kontinuitäten im öffentlichen Gesundheitsdienst der Nachkriegszeit betrachtet.
In Ludwigsburg wird die Ausstellung um Dokumente aus den Beständen des Staatsarchivs Ludwigsburg ergänzt.
Öffnungszeiten der Ausstellung
Montag - Donnerstag 9.00 bis 16.30 Uhr
Freitag 9.00 bis 15.30 Uhr
Samstag, Sonntag, Feiertag geschlossen
Sonderöffnungen
Sonntag, 07.05., 04.06., 02.07., jeweils 14.00 bis 17.00 Uhr
Eintritt frei
Ausstellungseröffnung
Dienstag, 25.04.2023, 18.30 Uhr
Begrüßung: Dr. Peter Müller, Staatsarchiv Ludwigsburg
Grußwort: Dr. Karlin Stark, Gesundheitsamt Ludwigsburg
Vortrag: Gesundheitsämter im Nationalsozialismus - Leitideen und Handlungsfelder
Prof. Dr. Sabine Schleiermacher, Institut für Geschichte der Medizin und Ethik in der Medizin an der Charité Berlin