Klimaneutral bis 2050

Gemeinderat beschließt Rahmenplan für Klimaschutz und Energie

Ludwigsburg hat sich ein großes Ziel gesetzt: In 30 Jahren soll der Ausstoß an Treibhausgasen rigoros heruntergefahren werden. Wie das gelingen kann, zeigt das nun vom Gemeinderat beschlossene Maßnahmen-Paket.

Jetzt ist jeder Einzelne gefragt: Alle in Ludwigsburg müssen gemeinsam den Klimaschutz vorantreiben – damit die Stadt es schafft, bis ins Jahr 2050 klimaneutral zu sein. Der Ludwigsburger Gemeinderat hat dafür den Weg freigemacht und einen Rahmenplan beschlossen. „Integriertes Klimaschutz- und Energiekonzept“ heißt dieses Programm für den langen Weg, an dessen Ende das erklärte Ziel steht: Nur noch 1,2 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr sollen pro Einwohner ausgestoßen werden, das gilt in der Wissenschaft als nahezu klimaneutral.

In dem neuen Klimakonzept, aufgestellt vom Heidelberger ifeu-Institut für Energie- und Umweltforschung, werden 87 Maßnahmen beschrieben – sie sollen den Erfolg bringen. Dazu zählen städtische Fördermöglichkeiten für Gebäudesanierung oder Solarkollektoren, Ladestationen für Elektrofahrzeuge und hohe Energiestandards für Neubaugebiete. Aber auch Beratung für das Energiesparen in den bestehenden Stadtquartieren, Klimabildung in den Schulen oder Aktionen für nachhaltigen Konsum sind wichtige Maßnahmen in dem nun beschlossenen Gesamtkonzept.

Aktuelle Situation ist eine gute Basis

Ludwigsburg fängt nicht bei null an, im Moment erfüllt die Stadt ihre selbst gesteckten Ziele für das Jahr 2020 und stößt pro Kopf mittlerweile nur noch rund sechs Tonnen CO2 aus. Den Rückgang um drei Tonnen COseit dem Jahr 1990, in dem noch etwa neun Tonnen CO2-Ausstoß ausgestoßen wurden, hat Ludwigsburg unter anderem durch große Maßnahmen der Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim erreicht – wie durch den Bau eines nachhaltigen Holzheizkraftwerks.

In Zukunft wird es aber noch viel mehr auf den Beitrag jedes Einzelnen ankommen. Deshalb haben Verwaltung und Gemeinderat im Sommer 2019 auch das „Ludwigsburger Klimabündnis“ gestartet. Im Bündnis haben sich viele verschiedene gesellschaftliche Gruppen, Vereine und Firmen zusammengeschlossen. Die Partner wollen gemeinsam konkrete Initiativen starten, etwa zum Ausbau der Solarenergie oder für die Entsiegelung bebauter Flächen und mehr Grün in der Stadt. 

Stabsstelle für Klima und Energie bei der Stadt

An der Umsetzung des Konzepts gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern arbeitet die Stabsstelle „Klima, Energie und Europa“ bei der Stadt. Das Team hat zum Beispiel den Wettbewerb „Nachhaltigkeit barockt!“ für lokale Energiehelden ins Leben gerufen und gleich in mehreren Stadtgebieten die Kampagne „Wir Energiewender – Ludwigsburg macht. Modernisieren einfach“. Von Eglosheim-West bis zum Stadionquartier im Osten bekommen dabei interessierte Stadtteilbewohner Tipps zum Sanieren der eigenen vier Wände und Unterstützung für den Klimaschutz daheim.

In Grünbühl-Sonnenberg können sich zum Beispiel alle bei „Nachbar.Schafft.Quartier“ engagieren, an regionalen Kochworkshops teilnehmen und sich über nachhaltige Mobilität informieren. Die vielen kleinen Veranstaltungen und Mitmachmöglichkeiten in ganz Ludwigsburg sind es, die das Umdenken und Umsteigen in der Stadtgesellschaft bewirken sollen. Und dazu kann wirklich jeder einen Teil beitragen. (Clemens Flach)

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