„Pop-up-Innenstadt“ belebt Straßen und Plätze

Nanu, was ist denn da passiert? Auf dem Karlsplatz sind plötzlich neue Bäume und Pflanzen, Bänke und Palettenmöbel aufgetaucht! Was es damit auf sich hat und was außerdem geplant ist.

Vor der Friedenskirche ist eine ovale Fläche mit Bäumen und Sitzmöbeln angelegt worden. Vor dem kleinen Platz fährt auf einer Straße ein Auto vorbei.
Der Karlsplatz wurde mit viel Grün zum „Karlsgarten“ umgestaltet. (Foto: Stadt Ludwigsburg)

Gleich mehrere Plätze im Herzen der Stadt sollen mit dem Projekt „Pop-Up-Innenstadt“ neu belebt werden. Erst einmal nur mit zeitlich begrenzten Aktionen, aber mit vielen frischen Ideen und neuen Angeboten. Schauplatz der ersten Umgestaltung ist der Karlsplatz: Gemeinsam mit der Evangelischen Friedenskirchengemeinde hat die Stadt aus den Parkplätzen vor dem Kircheneingang einen Ort der Begegnung für Groß und Klein gemacht.

Der neue „Karlsgarten“ bietet mit Bäumen, Büschen und Hochbeeten nun vorübergehend einen geschützten Bereich. Bewegliche Sitzmöbel laden dort zum Verweilen ein, im nördlichen Teil ist ein Bereich extra für Kinder, im südlichen Teil einer für Familien, Anwohner und Besucher entstanden.

An zwei Bau-Samstagen haben die Mitglieder der Kirchengemeinde und benachbarte Bewohnerinnen und Bewohner zusammen mit anderen Helfenden daran gearbeitet. Auch Vertreter der Stadtverwaltung waren dabei. Zum ersten Bau-Samstag an der Friedenskirche kamen OB Dr. Matthias Knecht und Bürgermeisterin Andrea Schwarz. Gemeinsam mit Citykirchen-Pfarrer Martin Wendte schaufelten sie Erde und legten Beete an. Bürgermeisterin Andrea Schwarz erklärt das Projekt: „Ein Netz aus Plätzen mit hoher Aufenthaltsqualität, die wie Trittsteine für die Menschen in der Stadt sind – davon versprechen wir uns spannende Impulse für die Stadtentwicklung.“

Der Karlsgarten ist nur der Anfang: Im Rahmen des Förderprojekts „Pop-Up-Innenstadt“ werden viele verschiedene Ideen zur Verbesserung der Mobilität, zur Klimaanpassung und zum Aufwerten und Beleben des öffentlichen Raums getestet.

Möglichst viele Menschen in Ludwigsburg sollen sich daran beteiligen und ihre Sicht der Dinge einbringen. Online auf www.meinLB.de/karlsplatz können jetzt alle Interessierten bei einer Umfrage mitmachen: Wie nehmen sie den Karlsgarten wahr, welche Möglichkeiten bestehen für die Entwicklung des Platzes?

Als nächstes folgt der Arsenalplatz

Derweil geht es an anderer Stelle auch schon los – über den Sommer wird ein Teil des Arsenalplatzes umgestaltet, um neue Möglichkeiten für Freizeit, Kultur, Sport, Handel und Gastronomie zu bieten. Jung und Alt sollen den neuen Platz nutzen, zum Spielen genauso wie zum Entspannen unter Bäumen. Vereine, Künstler, Schulen und auch Einzelhändler können auf dem Platz kleine Events veranstalten und Angebote machen.

Dazu werden durch die Stadt auf einem größeren Teil des Parkplatzes mehrere Aufenthaltsbereiche mit Sitzgelegenheiten, neuen Bäumen und Rollrasen eingerichtet. Eine kleine Bühne, eine Theke, Tischkicker, Tischtennisplatte und ähnliches sollen das Angebot abrunden. Auf der Grundlage ist dann die Initiative der Bürgerinnen und Bürger gefragt: Egal ob Musik, Lesung, Schultheater, Bastelaktion oder Kunstinstallation, Flohmarkt, Modenschau, Vesperpause oder Straßenfest – alles ist möglich und den Ideen fast keine Grenzen gesetzt

Bis 2023 wird sich die Ludwigsburger Mitte noch an mehr Stellen temporär verändern. Die Verwandlung kann dabei sehr unterschiedlich sein: Zusätzliche Bäume bringen Schatten auf heiße Plätze, andere Maßnahmen verbessern die Infrastruktur für Radfahrer und Fußgänger oder bieten Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung für Besucher der Innenstadt. An einem Sonntag im Herbst soll zum Beispiel die Wilhelmstraße für den Auto- und Busverkehr gesperrt und mit alternativen Angeboten bespielt werden.

Alle Pop-Up-Maßnahmen haben eines gemeinsam: Sie sollen die neuen Ideen für eine zukunftsfähige Innenstadt erlebbar machen und dazu einladen, sie auszuprobieren und zu bewerten – damit aus den erfolgreichen Maßnahmen auch dauerhaft etwas werden kann. Für den Karlsplatz zeigt sich OB Knecht schon zuversichtlich: „Daraus wird sicher mehr als nur eine mehrwöchige Umgestaltung. Der Karlsgarten ist eine Bereicherung für die Kirchengemeinde und könnte die ganze Nachbarschaft beleben.“

Die Pop-Up-Innenstadt wird im Rahmen der Nationalen Stadtentwicklungspolitik vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat sowie vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung gefördert. Weitere Informationen zum Projekt gibt es online auf www.meinLB.de/pop-up. (Clemens Flach)

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