Einsatz von „Solar-Home-Systems“, einfachen Solaranlagen, in 150 ländlichen Haushalten

Aktivitäten

Im März 2022 wurden im Rahmen einer Fortbildung an der Berufsschule Kongoussi CFPK 150 Solar-Home-Systems (SHS) hergestellt. 40 Auszubildende des CFPK* und 40 Dorfbewohner*innen nahmen teil und wurden gleichzeitig zu Multiplikatoren*innen ausgebildet, damit auch weitere SHS hergestellt werden können.

Rund um Kongoussi wird es am Abend in den Dörfern dunkel. Keines der 57 Dörfer ist an eine Energieversorgung angeschlossen. Nur in der Kernstadt gibt es eine Stromversorgung durch ein staatliches Unternehmen. Wenn die Sonne untergeht, sind ansonsten alle Menschen auf offenes Feuer oder Batterie- und Solarleuchten angewiesen. Nicht selten klagen vor allem Schüler*innen, dass sie am Abend nicht mehr lernen können, da ihnen das Licht fehlt. Auch Handys können in der Regel nur in der bis zu 20 km entfernten Stadt an Ladestationen neue Energie erhalten. Sehr oft kommen daher quecksilberhaltige Einwegbatterien aus China zum Einsatz. Eine 20-köpfige Mehrgenerationenfamilie verbraucht im Schnitt 900 bis 1100 Batterien jährlich: ein riesiges Umweltproblem. Die Alternativen sind aufladbare Akkus (aber wo aufladen?), Solarlampen mit Ladefunktion oder kleine Solar-Home-Systeme. Die beiden letzteren sind in der Anschaffung teuer, vor allem für Menschen, die von der Subsistenzwirtschaft leben, also von den selbst angebauten Nahrungsmitteln.

Deshalb wurde im Rahmen der Klimapartnerschaft das Konzept des Selbstbaus von Solar-Home-Systemen angeboten. Der erfahrene Kursleiter Robert Ouédraogo aus Tikaré unterwies für drei Wochen im CFPK Auszubildende und Dorfbewohner*innen, die ihr Wissen dann weitergeben sollen. 

Die einfachen Solaranlagen bestehen aus einem Solarmodul sowie einem Akku zum Laden von Handys, Taschenlampen, wiederaufladbaren Batterien und Radios. So können zum Beispiel Schulkinder, die bisher ohne Stromzugang waren, auch nach Sonnenuntergang lernen und Hausaufgaben machen. Die Solaranlagen bestehen aus kostengünstigen Bauelementen, die vor Ort gekauft werden können. 20-30 Watt liefert eine solche Anlage. Sonnenlicht, die entscheidende Energiequelle, gibt es im Übermaß.

Für den Vorsitzenden des Förderkreises Burkina Faso e.V., Konrad Seigfried, ist das eine weitere Bestätigung, wie mit dem engen Verbund von Stadt und Förderkreis erfolgreich kommunale Entwicklungszusammenarbeit praktiziert werden kann. „Mit unserer Berufsschule haben wir einen hervorragenden Ort für die Kurse und wenn unsere Auszubildenden in der Zweiradmechanik sich weitere Techniken aneignen, entstehen neue berufliche Perspektiven, um nach der Ausbildung auch Geld zu verdienen“. Die Fortbildung zum Bau von SHS reiht sich ein in viele Maßnahmen, die Stadt und Förderkreis in den letzten Jahren in enger Abstimmung mit den Verantwortlichen in Kongoussi umgesetzt haben.

Beteiligte

  • Stadt Ludwigsburg
  • Stadt Kongoussi
  • Berufsschule CFPK
  • Förderkreis Burkina Faso e.V.

SDGs

Das Projekt leistet einen Beitrag zu folgenden Sustainable Development Goals:

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