Preisgruppe

Freivogel Mayer Architekten

Verkehrsplanung Link

Lageplan
Bahnhofsmodell

Bewertung des Preisgerichts

Die Verfasser der Arbeit schlagen ein schlüssiges und gut funktionierendes Gesamtlayout für den ZOB vor. Der Vorschlag den Bahnhofsvorplatz als Shared Space zu organisieren wird dagegen kritisch gesehen, dieser müsste eindeutiger strukturiert werden (definierte Führung der Fußgänger und der mobilitätseingeschränkten Personen, Führung Radweg Nord- Süd).

Der Vorschlag den weiteren ÖPNV auf die vorgeschlagene grüne Brücke zu verlagern eröffnet neue Möglichkeiten für die Gesamtentwicklung, schafft Freiheiten für den ZOB und Bahnhofsvorplatz und ermöglicht einen direkten Zugang zu den Bahngleisen. Die Brücke müsste aber bautechnisch plausibel nachgewiesen werden (Rampenlängen, Steigung) sowie ein Zugang zum ZOB ergänzt werden. Auch für die Radwegeverbindungen schafft die Brücke erhebliche Vorteile. Die städtebauliche Einbindung der Brücke müsste aber noch konkretisiert werden, da gerade am Kallenberg’schen Gelände die Höhenunterschiede bewältigt werden müssen. Die Nutzung und Ausformung der westlich vorgelagerten Stadtterrasse sollte noch ausformuliert werden. Der vorgeschlagene Block erscheint dabei noch sehr schematisch und wenig differenziert.

Die städtebauliche Struktur des Keplerdreiecks ist solide aber auch wenig spannungsreich. Die vorgeschlagenen Blockstrukturen sind noch nicht aussagekräftig und die Ausstockung des mhplus-Hochhauses erscheint wenig überzeugend. Der Franckplatz in Verbindung mit der vorgeschlagenen Tiefgarage ist wiederum vorstellbar und könnte das Keplerdreieck gut mit der Brücke verknüpfen.

Die städtebauliche Gesamtkonzeption erscheint einfach, robust und in ihren Dimensionen gelungen. Die Verbindung des Bahnhofsgebäudes mit der ZOB Überdachung ist Stärke und Schwäche zugleich. Die Stärke liegt in einer sehr ausgewogenen Gesamtfigur und einer präzisen städtebaulichen Setzung. Die Schwäche liegt in der phasenweisen Umsetzung. Ohne eine gleichzeitige Realisierung des vorgeschlagenen Empfangsgebäudes und der Überdachung bleibt der Vorschlag fragmentarisch und die Überdachung allein zu wenig prägnant. Die einzelnen Teile des Bahnhofsgebäudes und des Fahrradparkhauses erscheinen großzügig, im Wesentlichen richtig dimensioniert und stadträumlich richtig platziert. Der sechsgeschossige Gebäudeteil ist allerdings an diesem Ort zu hoch und seine Nutzung ist nicht nachgewiesen. Die architektonische Ausformung des gesamten Projekts bleibt sehr oberflächlich und wenig präzise. Gerade die Verbindung der Dachkonstruktion mit dem Gebäude kann in den Ansichten und Perspektiven nicht überzeugen. Der Entwurf vermittelt wenig Atmosphäre und bleibt in seiner Ausstrahlung für diesen wichtigen Ort in der Stadt blass und wenig prägnant.

Die vorgeschlagene Gliederung, der gut funktionierende ZOB und die Brücke könnten aber eine gute Basis sein, das Projekt in seinen Teilbereichen weiter zu qualifizieren und auch eine insgesamt überzeugende Lösung zu erarbeiten.

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