1. Preis

Freivogel Mayer Architekten

Lageplan
Entwurfsmodell
Perspektive vom Siegerentwurf

Bewertung des Preisgerichts

Der Entwurf weist ein überraschend klares und einfaches Prinzip auf. Mit zwei unterschiedlichen Typologien wird ein städtebauliches Konzept entwickelt, das sich im Süden an der kleinteiligen Struktur des Schlößleswegs artikuliert und ein adäquates Gegenüber bildet und weiter hangabwärts zur Gämsenbergstraße quer zum Hang gestellte Bebauungsreihen platziert.

Die Typologie wird mit geringen Eingriffen belassen und in die Gestaltung der Freianlagen einbezogen. Zur Nordseite treten die Zwischenräume als gebaute Kante in Erscheinung, die terrassierten Gärten können jedoch nicht so harmlos verwirklicht werden wie im Modell dargestellt.

Die durchgängig Nord – Süd ausgerichteten Baukörper erlauben gute Sichtverbindungen ins Neckartal.

Der räumliche Abschluss nach Norden mit schmalen, hohen Baukörpern, die den endgültigen Ortsrand bilden, überzeugt. Eine barrierefreie Erschließung von Ost nach West verknüpft sich mit den bestehenden Stadträumen und bietet mit Ausweitungen und Ausblicken die Möglichkeit zur Begegnung und Nachbarschaft. Von hier aus sind die südlichen Hauszugänge erschlossen und Fußwege führen zu den nördlichen Wohnungen und Eingängen und über Ausweitungen zur Gämsenbergstraße. Die freiräumliche Gestaltung der Erschließungsachse ist jedoch nur schematisch bearbeitet.

Die Tiefgaragen-Erschließungen von Norden führen an zwei Stellen zu der Ost-West durchgesteckten Tiefgarage, die mit relativ geringer Unterbauungsfläche auskommt und wenig Erdbewegungen notwendig macht. In den Freianlagen wird damit viel Bodenanschluß ermöglicht. Die beiden Wohnungstypologien weisen gute Grundrissqualitäten auf:

  • die als 2-Spänner organisierten Südwohntypen haben die Vorteile von Doppelhäusern mit 3-seitig belichteten Geschoßwohnungen und einer Süd-Ausrichtung mit großzügigen Balkonen und Freibereichen
  • die Ost-West ausgerichteten Zeilen sind als 2-Spänner, teilweise als 3-Spänner mit durchgesteckten Grundrissen und vorgelagerten Privatgärten ausgebildet. Eine wirksame Abschirmung der Balkone untereinander wird angeregt.

Der Schallschutz zur Westseite sollte besser berücksichtigt werden.

Die Gestaltung der Fassaden weist eine gekonnte gute Architektursprache auf und ist dem Inhalt “Wohnen” angemessen.

Zusammenfassend ein qualitätsvoller Entwurf, der einen maßstäblichen Übergang zur südlichen Bestandsbebauung aufweist und ein überzeugendes Gesamtkonzept entwickelt.

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