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»Täglich fiel ich auf meine Knie nieder und bat Gott, dass er mir Kraft zur glücklichen Ausführung dieses Werkes verleihen möchte.« Die Mühen des alternden Joseph Haydn sollten sich auszahlen. Besonders durch »Die Schöpfung« wurde er zu einem der angesehensten Komponisten Europas. Sein letztes Oratorium »Die Jahreszeiten« widmete er dagegen nicht biblischen, sondern weltlichen Gegenständen. Es changiert auf reizvolle Weise zwischen Humor und Naturidylle und lässt Reminiszenzen an frühere Werke wie seine Sinfonie mit dem Paukenschlag anklingen. Unterstützt von Chor und Orchester, erzählen der junge Bauer Lukas, der Pächter Simon und dessen Tochter Hanne vom Leben in der Natur. »Juchhe, der Wein ist da« – mit einem feuchtfröhlichen Weinfest endet der Herbst, welches Haydn mit einer von ihm selbst so genannten »besoffenen Fuge« (be)rauschend abschließt.

Zeitgenossen zählten »Die Jahreszeiten« zu den herausragenden Oratorien aller Zeiten. Aus Gottfried van Swietens poetischer Schilderung vom Leben auf dem Lande schuf Haydn ein tonmalerisches Meisterstück. Mit der Gaechinger Cantorey, Hans-Christoph Rademann und einem exquisiten Solistentrio entfaltet sein großes Alterswerk erfrischende Szenen von Aussaat und Ernte, Lese und Jagd, Frühlingshoffnung und Abendfrieden.

EINFÜHRUNG 16.20 Uhr