Notfallplan der Stadt für mehrtägigen Stromausfall

Sollte der Strom in Ludwigsburg längere Zeit ausfallen, greift ein Notfallplan. Diesen stellte die Stadtverwaltung jetzt dem Gemeinderat vor. Auch die Bevölkerung wird informiert: Alle Haushalte erhalten ein Faltblatt mit den wichtigsten Tipps und Hinweisen.

Silhouette der Stadt, darüber Sternenhimmel.
Die Stadt rüstet sich für einen längeren Stromausfall. (Bild: Stadt Ludwigsburg)

Was passiert, wenn der Strom in der Stadt mehrere Tage ausfällt? Eine Antwort darauf hat die Verwaltungsspitze dem Gemeinderat in dessen jüngster Sitzung gegeben. Sie informiert in diesen Tagen auch die gesamte Bevölkerung in Ludwigsburg mit einem mehrseitigen Faltblatt. Sollte der Strom tatsächlich längere Zeit ausfallen, dann wird die Stadt Ludwigsburg unverzüglich einen Krisenstab mit Fachleuten einberufen.

Denn alle mit Strom betriebenen Anlagen, Maschinen und Geräte fallen sofort aus. Stadtbahnen und Züge bleiben womöglich auf freier Strecke stehen oder Menschen ist es nicht mehr möglich einzukaufen, weil Kassen und Türen an Einkaufsmärkten oder Apotheken nicht mehr funktionieren. Zu Hause ist es eventuell dunkel, weil keine Lampen mehr brennen. Oder es wird kalt, weil die Heizung ausfällt. Fernseher, der PC für den Internetzugang und die meisten Radios funktionieren nicht mehr. Auch Ladestationen für Handys, Tablets und ähnliche Geräte haben keinen Strom mehr. Kühl- und Gefrierschränke tauen ab: Die Lebensmittel gehen schnell kaputt.

Die Betriebe der Bodensee- und Landeswasserversorgung können mit einer Notstromversorgung mehrere Tage lang Trinkwasser zur Verfügung stellen. Abwasser ist in den meisten Gebäuden kein Problem. Sollte jedoch ihre Wasserversorgung und -entsorgung elektronisch durch Pumpen unterstützt werden, fällt diese aus.

Anlaufstellen für absolute Notfälle

Besonders abhängig vom Strom sind die Kommunikationsnetze: Fällt der Strom aus, dauert es nur wenige Stunden, bis das Telefon-Festnetz nicht mehr zur Verfügung steht. Und die Erfahrung zeigt, dass die Mobilfunknetze bei besonderen Ereignissen schnell überlastet sind.

Der Krisenstab der Stadt Ludwigsburg aktiviert dann Anlaufstellen für absolute Notfälle. Das sind die Hauptfeuerwache in der Innenstadt und die Feuerwehrhäuser in den Stadtteilen. Wenn die Notrufe 110 oder 112 benötigt werden, können die Menschen zu diesen Anlaufstellen kommen. Diese sind rund um die Uhr geöffnet.

Grundschulen als Treffpunkte für die Bevölkerung

Die Stadt wird zudem unverzüglich Treffpunkte öffnen. Das sind alle 14 Grundschulen im Stadtgebiet. Die Bevölkerung kann sich hier über den Stromausfall informieren. Zudem erhält sie Tipps und Hinweise für das weitere Verhalten. Geöffnet sind diese Treffpunkte von 6 bis 22 Uhr.

Die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim werden eng mit dem städtischen Krisenstab zusammenarbeiten und versuchen, so schnell wie möglich wieder Strom zur Verfügung zu stellen.

„Auf einen möglichen längeren Stromausfall und dessen Folgen sind wir als Kommune vorbereitet“, betont die Erste Bürgermeisterin Renate Schmetz. „Es gilt, die notwendige Infrastruktur von Feuerwehr und Krankenhaus zu sichern, um die Bevölkerung zu schützen.“ Und Bürgermeister Sebastian Mannl ergänzt: „Es ist auch wichtig, Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten sowie den Menschen Information und Hilfe zu bieten.“ 

Wie sich die Menschen auf einen längeren Stromausfall vorbereiten können

Aber auch die Ludwigsburger Bevölkerung kann sich schon heute auf einen mehrtägigen Stromausfall vorbereiten. Ziel muss sein, einige Tage ohne Hilfe von anderen auszukommen. Der Freizeit- und Campinghandel hält eine Vielzahl von Geräten bereit, die in Notfällen helfen können.

  • Wichtig sind genügend Vorräte: Trinkwasser, haltbare Lebensmittel, eventuell Babynahrung, Hygieneartikel und so weiter.
  • Kerzen und Taschenlampen mit Batterien oder Campinglampen mit Gaskartuschen sind wichtig. Damit ist die Orientierung zu Hause auch abends oder nachts gewährleistet.
  • Mit einem kleinen Campingkocher mit Gaskartuschen sind warme Speisen und Getränke möglich.
  • Die Menschen sollten sich darauf vorbereiten, pflegebedürftige Angehörige notfalls für einige Zeit selbst und ohne Hilfe zu betreuen.
  • Hilfreich ist ein Radio, das mit Batterien funktioniert.
  • Genügend Batterien oder Gaskartuschen für Geräte und Lampen sollten vorhanden sein.
  • Mit einem batteriebetriebenen Radio oder auch dem Rundfunkgerät im Auto sind Informationen des Krisenstabs der Stadt und der Stromversorger zu empfangen (SWR-Radio).
  • Eigene Stromaggregate sollten nur im Freien verwendet werden, denn diese verursachen giftige Abgase.

Weiter Informationen, Hinweise und Links gibt es unter www.ludwigsburg.de/notfallplan.

(Peter Spear)

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