Stadt will bis zum Jahr 2035 klimaneutral sein

Ludwigsburg strebt an, bis 2035 klimaneutral zu sein. Das hat der Gemeinderat beschlossen. Um das Ziel zu erreichen, wünscht sich die Stadt mehr Unterstützung von Bund und Land.

Gemeinderat und Stadtverwaltung haben sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Sie wollen Ludwigsburg bis zum Jahr 2035 zur klimaneutralen Kommune machen. Der Gemeinderat hat sich dafür mit überwältigender Mehrheit entschieden (34 Ja-Stimmen, vier Nein-Stimmen und eine Enthaltung). Für die konkrete Umsetzung einzelner Maßnahmen sind jeweils gesonderte Beschlüsse in den Gremien des Gemeinderats erforderlich.

Die Stadt nimmt zudem am Wettbewerb „Auf dem Weg zur Klimaneutralität“ des Umweltministeriums Baden-Württemberg teil. Dieser richtet sich an Vorreiter-Kommunen im Klimaschutz. Das Ministerium unterstützt die Teilnahme mit einer Fördersumme in Höhe von bis zu zwei Millionen Euro.

„Der Aufbruch in die Klimaneutralität ist vielleicht die größte Aufgabe für die kommenden Jahre“, betont Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht. „Den Kommunen kommt eine besondere Bedeutung zu.“ Denn einerseits werde ein großer Teil der klimarelevanten Emissionen in Kommunen durch Wohnen, Industrie oder Verkehr erzeugt. Andererseits hätten sie mit ihren vielfältigen Funktionen als Vorbild, Eigentümerin und größte öffentliche Auftraggeberin weitreichende Handlungschancen, um den Klimaschutz vor Ort voranzubringen. „Ich freue mich daher sehr, dass der Gemeinderat sich der Verantwortung des Klimaschutzes für die Stadt Ludwigsburg mit überwältigender Mehrheit stellt.“

Bund und Länder sind gefragt

Fest steht aber auch: Es bedarf einer dringenden und auch kontinuierlichen Weiterentwicklung der Klimaschutzprogramme des Bundes und der Länder und der relevanten Gesetze, die das Engagement der Kommunen beim Klimaschutz unterstützt. „Wir stehen bereit, den Weg zur Klimaneutralität weiter und vor allen Dingen beschleunigt zu beschreiten. Aber es bedarf einer erheblichen Verbesserung der finanziellen Ausstattung der Kommunen, die sich dem Ziel der Klimaneutralität 2035 verpflichten“, stellt Baubürgermeisterin Andrea Schwarz fest.

Ludwigsburg befindet sich bereits auf dem Weg zur Klimaneutralität. Die Stadt folgt schon heute einem integrierten Klimaschutz- und Energiekonzept (iKEK) mit dem Jahr 2050 als Zielmarke. Um bereits 2035 klimaneutral zu sein, müssen jetzt die Maßnahmen verschärft werden. Gemeinsam mit der Energieagentur Kreis Ludwigsburg (LEA) ist dieses Konzept überarbeitet worden. Die 87 Maßnahmen aus dem integrierten Klimaschutz- und Energiekonzept wurden geprüft, so dass der Fokus nun auf 24 hochwirksamen Maßnahmen gelegt werden soll. Dazu zählen unter anderem:

Klimaziel im Stadtentwicklungskonzept verankert

Die Besonderheit der Stadt Ludwigsburg bildet ihr übergreifendes Ziel der nachhaltigen Stadtentwicklung mit einer intensiven Beteiligungskultur. Die Stadt arbeitet mit zwölf Handlungsfeldern, in denen Ziele und Maßnahmen verankert sind und an denen sich die Arbeit der Verwaltung in den nächsten Jahren ausrichtet. Im Jahr 2022 wurden die Ziele des Stadtentwicklungskonzepts (SEK) gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern überarbeitet. Dabei wurde auch das Klimaziel im Handlungsfeld „Klima und Energie“ aktualisiert.

Die zahlreichen Rückmeldungen aus der Bevölkerung zur stadtweiten Klimaneutralität mit dem Zieljahr 2035 zeigten, dass dieses ambitionierte Ziel von der Bevölkerung gewünscht und mitgetragen wird. Zusätzlich sitzen die städtischen Tochterunternehmen, die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB) und die städtische Wohnungsbau Ludwigsburg (WBL), regelmäßig mit der Kommunalverwaltung an einem Tisch, um auf diesen Gebieten Maßnahmen zur Klimaneutralität zu realisieren. (Peter Spear)