Austausch mit Bergamo und Montbéliard

Ludwigsburger Delegation um OB Knecht besucht Partnerstädte

Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht hat sich in Bergamo erneut mit Giorgio Gori, dem Bürgermeister von Ludwigsburgs norditalienischer Partnerstadt ausgetauscht. Während des Besuchs am vergangenen Donnerstag sprachen die beiden über Themen aus Wirtschaft und Verwaltung.

Dabei standen die Themen Integration und Migration im Vordergrund – etwa wie man Geflüchtete schnell und unbürokratisch in Arbeit bringen kann –, europäische Fördermittel-Programme und sozialer Zusammenhalt trotz Energiewende und Preisspirale. Knecht wurde außerdem von Bürgermeisterin Laura Castelletti im nahen Brescia empfangen, das mit Bergamo in diesem Jahr gemeinsam zur „Italienischen Kulturhauptstadt“ gekürt wurde. Dabei wurde deutlich, wie die interkommunale Ausrichtung die Zusammenarbeit der beiden großen Städte auf den Sektoren Tourismus, Wirtschaftsförderung und Kultur verstärkt hat.

Die Ludwigsburger Delegation besuchte ein Labor für Robotik im „Kilometro Rosso“: Der Wissenschafts- und Technologiepark beherbergt zukunftsweisende Betriebe und Forschungszentren, Hightech-Produktion und innovative Industrieleistungen. „Wir wollen unsere Zusammenarbeit mit Bergamo im Bereich der Wirtschaft vertiefen“, beschreibt OB Knecht dazu die Ziele. „Im fachlichen Austausch und in der Projektarbeit mit Fördermitteln steckt noch enormes Potential, um voneinander zu profitieren.“

Neben seinem Referenten Hannes Eisele und Lena Hörter, der Verantwortlichen für die Städtepartnerschaften, war deshalb auch Tanino Bellanca von der Ludwigsburger Wirtschaftsförderung mitgereist. Bei den kommenden Besuchen der Städtepartner soll es darum gehen, die Zusammenarbeit mit Ludwigsburger Firmen auszubauen: „Wir verfolgen die Idee, eine Delegationsreise für die regionale Wirtschaft nach Bergamo zu organisieren“, führt Knecht die Planung weiter aus. „Zudem loten wir die Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit unserer beiden Städte mit Blick auf die Zukunft der lokalen mittelständischen Unternehmen aus.“

Zusammenarbeit in der Grünflächen-Planung mit Verwaltung von Montbéliard

Zum 30. Geburtstag des Stadtparks „Près-la-Rose“ im französischen Montbéliard hat Oberbürgermeister Matthias Knecht am vergangenen Samstag auch Ludwigsburgs älteste Partnerstadt besucht. Zu dieser Delegation zählten Bernd Wenger vom Fachbereich Tiefbau und Grünflächen sowie Lena Hörter und Hannah Seyfang vom Team Internationales. Sie wurden von ihren französischen Amtskolleg*innen und Montbéliards Bürgermeisterin Marie-Noëlle Biguinet herzlich empfangen.

Im Vorfeld hatte eine Gruppe der Technischen Dienste verschiedene Elemente in dem Park im Rahmen der langjährigen Kooperation der Grünflächenämter der beiden Städte gestaltet. Koordiniert von Bernd Wenger wurden in Anlehnung an das Blühende Barock Pilze aus Kürbissen dekoriert, und einige der Holztiere, die vor ein paar Jahren noch auf der Sternkreuzung als Winterdekoration standen, fanden jetzt in Montbéliard ein neues Zuhause. „Mich begeistert außerordentlich, welche tollen Projekte immer wieder hier in Montbéliard und bei uns in Ludwigsburg gemeinsam realisiert werden“, sagte OB Knecht. „Ich freue mich, dass Planerinnen, Gärtnerinnen und Techniker unserer Städte über viele Jahre hinweg eine enge, freundschaftliche Zusammenarbeit pflegen.“

Partnerschaften und Projekte mit nationaler und internationaler Förderung

Für die partnerschaftlichen Beziehungen zu den Ludwigsburger Partnerstädten Montbéliard (Frankreich), Caerphilly (Wales), Jewpatorija (Ukraine, offizielle Aktivitäten ruhen jedoch seit der Annexion der Krim durch Russland), St. Charles (USA), Nový Jicín (Tschechien) und Bergamo (Italien) stehen insgesamt 70.000 Euro im Jahr zur Verfügung. Mit diesem Budget wird der Austausch pro Jahr mit jeweils zwei Partnerstädten schwerpunktmäßig gestaltet.

„Wir bemühen uns darüber hinaus um Förderprojekte zu aktuellen Themen“, erklärt der OB. „Bei unseren Städtepartnerschaften soll es immer auch um wichtige politische Belange gehen. Das sind grenzübergreifende Herausforderungen unserer Zeit, vor denen wir gemeinsam stehen. Ein Beispiel dafür ist die Lebensmittelverschwendung: Da haben wir uns mit Montbéliard zu unterschiedlichen Projekten auf beiden Seiten ausgetauscht, dabei waren auch lokale Vereine wie Foodsharing und Initiativen aus den Stadtteilen.“ So werden Partnerschaften mitunter auch zur Grundlage für internationale Förderprojekte – und mit den zusätzlichen Mitteln aus der Förderung kann wiederum der inhaltliche und persönliche Austausch der Partnerstädte finanziert werden.

Informationen zu den Partnerstädten Montbéliard und Bergamo

Im Osten Frankreichs liegt Montbéliard, Ludwigsburgs älteste Partnerstadt seit 1950. Sie trägt auch den Titel „Ville Quatre Fleurs“ und beeindruckt Gäste mit ihrer bunten Blumenvielfalt. Die Verwaltungen stehen in regem Austausch, neben den Grünflächenämtern arbeiten Montbéliard und Ludwigsburg auch in einer Partnerschaft für humanitäre und entwicklungstechnische Projekte in Kongoussi in Burkina Faso.

Das norditalienische Bergamo ist Ludwigsburgs jüngste Partnerstadt seit 2022 und besticht durch bedeutsame historische und kulturelle Denkmäler. Mit einer Bevölkerung von 120.000 Menschen passt sie etwa zur Größe der Kreisstadt Ludwigsburg und ist auch Hauptstadt der Provinz Bergamo. Diese liegt in der wirtschaftsstarken Region Lombardei, die wie Baden-Württemberg als einer von vier Motoren Europas gilt. Die Provinz hat zudem schon seit 2005 eine Partnerschaft mit dem Landkreis Ludwigsburg. 

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