Besuch aus Ludwigsburgs neuer Partnerstadt Bergamo ist da

Festakt mit Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde im Residenzschloss

Bergamos Bürgermeister Giorgio Gori (links) und Oberbürgermeister Matthias Knecht unterzeichnen die Urkunden zur Städtepartnerschaft im Schloss. (Foto: Benjamin Stollenberg / Stadt Ludwigsburg)

Ludwigsburgs neue italienische Partnerstadt Bergamo ist zu Besuch: Eine Delegation um Bürgermeister Giorgio Gori reiste in dieser Woche aus Norditalien an. Beim offiziellen Festakt im Residenzschloss am Freitag, 12. Mai 2023, haben Ludwigsburgs Oberbürgermeister Matthias Knecht und Bergamos Bürgermeister Gori noch einmal die Städtepartnerschaft zwischen den beiden Städten besiegelt. Zuletzt taten sie das schon im Oktober 2022 in Bergamo, nun erfolgte der Gegenbesuch in Ludwigsburg.

Während des Aufenthalts absolvierten die Gäste aus der Lombardei ein vielseitiges Programm, um die Barockstadt in ihren verschiedenen Facetten kennenzulernen. Am Abend der Ankunft am Donnerstag stand die Eröffnung der Schlossfestspiele auf der Agenda. Vom Arbeitstreffen mit den Hochschulen ging es am Freitag ins Residenzschloss zur feierlichen Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde und zum Eintrag ins Goldene Buch in einem sehr festlichen Rahmen. Dabei präsentierten sich die Figurinen mit den Kostümen aller sechs Partnerstädte, und Live-Musik des italienischen Künstlers Vito Villetta untermalte den Festakt.

Danach besuchte die Delegation in der Weststadt das ehemalige Industriegelände Urban Harbor, schaute sich das Franck-Areal bei der Eröffnung an und war später zum Abendessen im Post Cantz eingeladen. Zur Delegation zählten Mitglieder von Stadtrat, Stadtverwaltung, Universität und Tourismusbüro. Die Gäste waren während ihres Aufenthalts im Ludwigsburger Hotel Bergamo untergebracht und wurden dabei fürsorglich und freundschaftlich von ihren Ludwigsburger Pendants wie dem Verein Ludwigsburg International oder Tourismus und Events Ludwigsburg begleitet.

Informationen zu Ludwigsburgs neuer Städtepartnerschaft

Das norditalienische Bergamo ist reich an Kultur und ein starker Wirtschaftsstandort. Der Ludwigsburger Gemeinderat hatte sich daher 2022 einstimmig für die neue Städtepartnerschaft ausgesprochen, noch im selben Jahr wurde der Bund in Bergamo geschlossen: Stellvertretend für die Bürgerschaft waren mehrere Ratsmitglieder und Oberbürgermeister Matthias Knecht im Oktober nach Bergamo gereist.

„Die Zusammenarbeit auf kommunaler Ebene ist die entscheidende Basis für Frieden in Europa“, erklärte Oberbürgermeister Matthias Knecht. „Die Städtepartnerschaft mit Bergamo birgt darüber hinaus viele Chancen. Wir freuen uns sehr auf einen lebendigen Austausch auf Augenhöhe von Schulen, Hochschulen, Unternehmen, Vereinen und Verwaltung.“

Auch Bürgermeister Giorgio Gori zeigte sich hoch erfreut: „Gerade in schwierigen Zeiten wie diesen ist es für uns sehr wichtig, Teil eines Netzwerks von Nationen und Gemeinschaften zu sein – um freundschaftliche Beziehungen zu knüpfen und eine bessere Zukunft für unsere Städte zu erreichen“, so Bürgermeister Gori. „Ich bedanke mich herzlich bei Matthias (Knecht) für seine Freundschaft, und ich bin mir sicher, dass wir zusammen eine Brücke zwischen unseren Städten errichten werden.“

Zu Bergamo bestehen bereits Verbindungen über die Provinz Bergamo als Partner des Landkreises. Daneben sind weitere Kooperationen auf Arbeitsebene zwischen den Städten geplant. Die Chancen auf eine erfolgreiche Partnerschaft stehen gut, die beiden Städte haben vieles gemeinsam: Bergamo passt mit 120.000 Einwohnern etwa zur Größe von Ludwigsburg und ist Hauptstadt der Provinz Bergamo, ähnlich wie Ludwigsburg als Kreisstadt im Landkreis. Bergamo liegt in der wirtschaftsstarken Region Lombardei, die als „Motor Italiens“ und wie Baden-Württemberg als einer von vier Motoren Europas gilt.

An der neuen Partnerschafts-Stele bei der Karlshöhe (von links): Ludwigsburgs Bürgermeister Sebastian Mannl und Oberbürgermeister Matthias Knecht mit Bergamos Bürgermeister Giorgio Gori, dem leitenden Stuttgarter Generalkonsul Massimiliano Lagi und Stadtrat Ezio Deligios, Bergamos Delegierter für Internationale Beziehungen. (Foto: Benjamin Stollenberg / Stadt Ludwigsburg)

Perspektiven für Kultur, Bildung, Wirtschaft und Mobilität

Bergamo hat viel zu bieten, einen denkmalgeschützten historischen Stadtkern mit mittelalterlichen Gebäuden und venezianischen Stadtmauern, die zum UNESCO Weltkulturerbe gehören. Die Geburtsstadt des berühmten Opern-Komponisten Gaetano Donizetti besitzt ein nach ihm benanntes Theater, in den Kirchen und Museen der Stadt sind zudem viele Werke bedeutender italienischer Künstler zu besichtigen.

Für Ludwigsburg, ebenfalls reich an Kulturschätzen, ist Bergamo eine ebenbürtige Partnerstadt mit vielen Möglichkeiten der Zusammenarbeit: Im Bildungssektor zum Beispiel ist die Universität der Stadt eine der angesehensten des Landes und europaweit hervorragend vernetzt, wodurch ein Mehrwert für die Hochschul- und Wissenschaftsregion und die fünf Ludwigsburger Hochschulen entsteht. An mehreren Ludwigsburger Schulen wird zudem Italienisch als Fremdsprache angeboten, gerade wird auch an einem Schüleraustausch untereinander gearbeitet.

Mit ehrenamtlichem Engagement und festlichen Anlässen

Die Städtepartnerschaften Ludwigsburgs sind derzeit im Wandel begriffen. Trotz des Austritts von Großbritannien aus der EU verfolgt Ludwigsburg die Partnerschaft mit Caerphilly in Wales unbeirrt weiter, und beide Städte wollen umso deutlicher ihre Zusammenarbeit noch zusätzlich verstärken.

Mit den anderen Partnerstädten Nový Jičín in Tschechien, St. Charles in den USA und Montbéliard in Frankreich herrscht ein reger Austausch. Die Partnerschaft mit Jevpatorija ist aufgrund der russischen Annexion der Krim und des Angriffskriegs gegen die Ukraine derzeit weitgehend zum Stillstand gekommen.

Bei der Ausgestaltung der Partnerschaft und der Pflege der Beziehungen soll das in Ludwigsburg vorhandene ehrenamtliche Engagement eine wichtige Rolle spielen: So unterstützt der Verein „Internationale Partnerschaften Ludwigsburg e.V.“ die Stadt dabei und will die Beziehungen mit den Partnerstädten auf allen Gebieten fördern.

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