Walckerpark erhält Auszeichnung

Im neu gestalteten Walckerpark verbindet ein barrierefreies Rundwegesystem die einzelnen Bereiche miteinander. (Foto: Hannah Bichay)

Früher eine öde Parkplatz-Fläche, jetzt eine einladende Grünanlage: Der Walckerpark hat sein Gesicht vor zwei Jahren komplett geändert. Die Neugestaltung hat auch die Jury des Baden-Württembergischen Landschaftsarchitektur-Preises überzeugt: Der Entwurf der Koeber Landschaftsarchitektur GmbH, der gemeinsam mit der Stadt Ludwigsburg und den Stadtwerken Ludwigsburg-Kornwestheim umgesetzt wurde, hat jetzt die Auszeichnung in der Kategorie „Gesundheit, Bildung, Freizeit, Spiel und Sport“ erhalten.

In der Begründung der Jury heißt es: „Der Umbau des neuen Walckerparks in eine ökologisch und klimatisch hoch wirksame Fläche gelingt durch die vorliegende Arbeit in hervorragender Weise. Dieser nicht nur freiraumplanerische, sondern auch städtebauliche Umbau könnte für viele Kommunen mit ähnlichen Problemstandorten eine Vorbildfunktion einnehmen.“

Der Walckerpark gegenüber des Residenzschlosses bildet den nördlichen Eingang zur Innenstadt, konnte dieser prominenten Lage jedoch lange nicht gerecht werden. Durch den Rückbau des Parkplatzes an der Unteren Kasernenstraße ist Platz für eine zusammenhängende Grünanlage mit attraktiven Freizeit-, Erholungs- und Sportflächen entstanden. Parkplätze stehen jetzt in einem zweistöckigen Parkdeck an der Bietigheimer Straße zur Verfügung. Dieses fügt sich durch eine begrünte Fassade perfekt in die Umgebung ein.

„Mit der Umgestaltung haben wir sowohl einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz als auch zur Aufwertung des Wohnumfelds in der Unteren Stadt geleistet“, so Baubürgermeisterin Andrea Schwarz. „Die Auszeichnung würdigt dieses Engagement. Darüber freuen wir uns sehr.“

Der Walckerpark ist eine der bedeutendsten Klimaanpassungsmaßnahmen in Ludwigsburg. Durch die komplette Entsiegelung der Asphaltflächen und der ausschließlichen Verwendung von wasserdurchlässigen Oberflächen verbleibt das gesamte Oberflächenwasser im Park. Um die Topografie des ursprünglichen Talgrunds wieder herauszuarbeiten, wurde eine Senke ausgebildet. So kann das Wasser gesammelt und der Vegetation zur Verfügung gestellt werden.

Bürgermeister Sebastian Mannl hebt hervor: „Ein wichtiger Gesichtspunkt bei der Neugestaltung des Walckerparks war es, den wertvollen, alten Baumbestand zu erhalten. 150 Bäume konnten stehen bleiben. 135 weitere, vor allem heimische, klimaresiliente Bäume und Großgehölze wurden neu gepflanzt.“

Die Jury lobt den Wechsel von dicht bepflanzten, beschatteten Flächen zu offenen und sonnigen Raumstrukturen. Dies mache die Anlage zu allen Jahreszeiten erlebbar.

Alle Bereiche sind durch ein barrierefreies Rundwegesystem miteinander verbunden. Infotafeln im Park und ein „archäologisches Fenster“ im Parkdeck, in dem bei den Bauarbeiten gefundene Fundamente der ehemaligen Talkaserne freigelegt sind, erläutern die besondere Geschichte des Ortes. Die Entwicklung des Areals erfolgte in einem intensiven Austausch mit dem Bürgerverein der Unteren Stadt.

Der Baden-Württembergische Landschaftsarchitektur-Preis wird vom bdla (Bund Deutscher Landschaftsarchitekt*innen) Baden-Württemberg vergeben. Die Preisverleihung findet am 16. April 2024 in Stuttgart statt.

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