Baustellen-Tagebuch

Der Arsenalplatz ist fertig! Seit dem 6. Juni ist er geöffnet und ist zu einem beliebten Treffpunkt in der Innenstadt geworden.

Es sind nur noch wenig Arbeiten zu erledigen. Wir befinden uns im Endspurt.

Der neue Arsenalplatz nimmt immer mehr Gestalt an. Jetzt wurde der Gastro-Pavillon mit einem Tieflader geliefert und per Autokran an seinen Standort gebracht. Neben den vielen Bäumen und Sitzgelegenheiten macht der Gastro-Pavillon den Platz zusätzlich attraktiv. 

Im Zuge der Belagsarbeiten für die Gehwege wird der Bordstein an den Fußgängerampeln barrierefrei (im Foto die Ampel an der Bushaltestelle): An einer Stelle erhält er eine 6 Zentimeter hohe Kante, die für Menschen mit Seheinschränkung gut zu ertasten ist. Daneben wird er belagsbündig, damit Menschen mit Rollatoren und Rollstühlen ihn überqueren können.

Nachdem die Platzfläche umgestaltet wurde, findet nun der Umbau der angrenzenden Gehwege entlang der Arsenal- und Wilhelmstraße statt. Im Zuge der Belagsarbeiten wird auch ein Bodenleitsystem für Menschen mit Sehbehinderungen eingebaut. Außerdem wird der Bordstein an den Fußgängerampeln barrierefrei. 

Unter den Bäumen wird zurzeit eine wassergebundene Wegedecke eingebaut. Die Flächen unter den Bäumen sind dadurch ganzjährig nutzbar, auch Veranstaltungen oder kleinere Märkte können hier stattfinden. Die wassergebundene Wegedecke nimmt Regenwasser auf und speichert es. Nach Regen bleibt sie für längere Zeit feucht und erzeugt bei Hitze durch Verdunstung einen Kühlungseffekt. 

Aktuell wird die Ausstattung eingebaut. Auf dem neuen Arsenalplatz stehen insgesamt acht große Mülleimer, neun Absperrpoller und 23 Radbügel mit Abstellmöglichkeiten für 46 Fahrräder. Als Sitzmöglichkeiten sind zwölf große, festmontierte Bänke und eine große Rundbank mit Sitzauflagen aus Holz vorgesehen, zusätzlich werden 32 bewegliche Drahtgitterstühle auf der Platzfläche verteilt. Weitere Ausstattungselemente sind die beiden Tischtennisplatten und der Trinkbrunnen.

Zwischen den Wegen wird unter den Bäumen ein Belag aus einer sogenannten wassergebundenen Wegedecke angelegt. Dieser Belag baut sich aus Schotter- bzw. Splittschichten mit unterschiedlichen Gesteinskörnungen auf. Die unterste Schicht ist die Tragschicht mit einer groben Gesteinskörnung von 0 bis 45 Millimeter (im Bild links vom Weg).

Für das Wasserspiel mit Fontänenfeld wurde jetzt ein wichtiges Bauteil angeliefert und unterirdisch eingebaut: ein circa 6 Meter langer, 3 Meter breiter und 2,50 hoher Brunnenschacht. Der Schacht wird später unter dem Pflasterbelag liegen.

Die befestigten Flächen außerhalb des Baumhains werden mit Betonplatten belegt. Das Foto zeigt den Bereich vor dem Staatsarchiv.

Die historischen und denkmalgeschützten Poller und Postamente werden auch nach der Neugestaltung auf dem Arsenalplatz verbleiben. Die Poller wurden ausgebaut und für eine Reinigung und Sanierung seitlich gelagert.

Rund um den Baumhain verläuft ein 60 cm breites Steinband aus hellem Travertin-Naturstein. Wo Höhenunterschiede bestehen, bekommt das Steinband Stufen. Bei gleicher Höhe wird der Naturstein als ein ebenes Plattenband verlegt. Im Steinband befindet sich eine Entwässerungsrinne. Im Vordergrund des Bildes sieht man die Öffnungen der Regenwasserzisterne.

Auf der südlichen Seite des Platzes ist jetzt eine Zisterne eingebaut worden. In ihr wird Regenwasser für die Bewässerung von Pflanzen gesammelt. Das Wasser gelangt über die Regenrinnen auf der Dachfläche des Staatsarchivs und einen direkten Anschluss an den Fallrohren in die Zisterne. Die Zisterne fasst 32.000 Liter Regenwasser. Drei Zisternenfüllungen pro Jahr reichen aus, um die 41 neuen Bäume auf dem Arsenalplatz zu wässern.

Zurzeit werden die Natursteine für eine Stufenanlage versetzt. Die Stufenanlage mit ein beziehungsweise zwei Stufen gleicht den Höhenunterschied zwischen der Arsenalstraße und der Platzfläche aus. Auf der Nord- und der Ostseite ist der Platz ebenerdig – ohne Stufen – zugänglich.

Für die Bäume auf dem Platz werden zurzeit die Baumquartiere vorbereitet. Pro Baum wird eine Pflanzgrube mit einer Seitenlänge von 2,25 mal 2,25 Meter Länge und einer Tiefe von 1,50 Meter hergestellt. Die Pflanzgruben werden mit einem Pflanzsubstrat verfüllt. Die Bäume werden im Winter gepflanzt – während ihrer Vegetationsruhe und nachdem der Belag für den Platz fertiggestellt wurde.

Aktuell werden die Leitungen und Kanäle der technischen Infrastruktur verlegt. Für das Verfüllen der Gräben und die Einbettung der Leitungen wird bereits vorhandenes Material verwendet. Durch die Wiederverwertung muss weniger altes Material abtransportiert und weniger neues Material geliefert werden. Das spart Kosten und ist gut für die Umwelt.

Einblick in die Baustelle: Der Bauzaun hat jetzt sechs Gucklöcher, zwei an der Wilhelmstraße und vier an der Arsenalstraße.

Die Tiefbauarbeiten für die technische Infrastruktur haben begonnen. Als erstes werden der Kanal und die Schächte für das anfallende Schmutzwasser der neuen öffentlichen Toilettenanlagen gebaut.

Mit dem Baggerbiss durch Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht sind am 25. April die offiziellen Baumaßnahmen zur Umgestaltung des Arsenalplatzes gestartet. Der seitherige Parkplatz wird zu einer grünen Oase umgebaut.

Zeitgleich zum Rückbau erfolgt die Bestandsdokumentation der historischen Poller und Ketten und der historischen Postamente. Die Poller und Ketten werden im Zuge der Baumaßnahme ausgebaut, zwischengelagert und gemäß Planung und in Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege wieder eingebaut. Die Postamente bleiben an ihren bisherigen Standorten stehen und werden in die Platzgestaltung integriert.

Bis Anfang Mai werden die Pflaster- und Asphaltbeläge des alten Arsenalplatzes zurückgebaut. Dabei wird immer geschaut, welche Materialien wiederverwendet werden können.

So leer war der Parkplatz tagsüber nur selten.

Wo heute noch geparkt wird, wird in den nächsten Monaten eine grüne Oase mitten in der Stadt entstehen. Den Umbau des Arsenalplatzes werden wir mit unserem Baustellentagebuch begleiten. Freut euch auf eine spannende Transformation!