Platzgestaltung und Wasserskulptur von Ernst Günter Hermann
Ein raumgreifendes Kunst-am-Bau-Projekt vor und im Forum am Schlosspark
Platzgestaltung zwischen Innen und Außen
Der Künstler Ernst Günter Hermann wurde beauftragt, ein Konzept für die Kunst am Bau des Forums am Schlosspark zu entwickeln, welches 1988 eröffnet wurde. Sein Entwurf bezieht sowohl den Platz vor dem Forum als auch das Innere des Gebäudes in die künstlerische Gestaltung ein.
Im Zentrum der Platzgestaltung steht eine große Wasserskulptur, bestehend aus einem abgesenkten Bodenrelief, großformatigen und teilweise bearbeiteten Felsblöcken sowie Bachfindlingen, die eine Bronzeskulptur tragen. Die organischen Formen dienen als Gegenpol zur modernen Architektur des Forums. Das sprudelnde Wasser erzeugt eine schillernde Oberfläche, die dem Platz Leben einhaucht.
Der Platz ist geometrisch gegliedert und integriert die alte Kastanienallee der früheren Kaserne. Die Skulptur "Frauen Torsos" von W. Grzymek wurde als Kontrastpunkt ausgewählt und platziert.
Ernst Günter Hermann betrachtete den Außenraum als zweites Foyer für das Forum am Schlosspark und gestaltete in diesem Zusammenhang auch das Foyer im Inneren des Gebäudes sowie den Konzertsaal mit dem eisernen Vorhang.
Ernst Günter Hermann betrachtete den Außenraum als zweites Foyer für das Forum am Schlosspark und gestaltete auch das Foyer im Inneren des Gebäudes sowie den Konzertsaal mit dem eisernen Vorhang. Für die Wand zum Konzertsaal im 1. Obergeschoss wählte er einen Materialmix aus brasilianischem Quarzit, Carraramarmor und Neckarsandstein, der die Besucher noch heute beeindruckt. Der Eiserne Vorhang wurde als blaues Stuccolustro-Gemälde und akustisch wirksames Relief gestaltet, was dem Saal eine fast sakrale Atmosphäre verleiht.
Das Forum am Schlosspark ist das drittgrößte Theater- und Konzerthaus in Baden-Württemberg und zeigt in seiner Spielzeit hochkarätige internationale Produktionen in den Sparten Musiktheater, Konzert, Tanz und Schauspiel.
Informationen zum Kunstwerk
Basisdaten
Kontext
Das Projekt ist ein klassisches Kunst-am-Bau-Projekt nach der 1,5%-Regel des Landes Baden-Württemberg. Als Festspielstadt mit nationaler und internationaler Bedeutung ermöglichte Ludwigsburg den Bau durch Finanzierung von Stadt und Land. Die großflächige künstlerische Gestaltung von Ernst Günter Hermann betont die kulturpolitische Bedeutung für das Land Baden-Württemberg. Sie schafft eine harmonische Beziehung zwischen dem Innenraum und dem öffentlichen Raum vor dem Gebäude. In seiner Größe und Komplexität ist dieses Gesamtkunstwerk für Ludwigsburg einzigartig. Das Wasser als zentrales Element sorgt im Sommer für Abkühlung und lädt die Besucher zur Interaktion mit der Skulptur ein.
Der Künstler
Ernst Günter Herrmann, geboren 1941 in Erfurt, ist ein renommierter deutscher Bildhauer und Landschaftsarchitekt. Bekannt für seine Werke im öffentlichen Raum, kombiniert Herrmann in seinen Arbeiten oft minimalistische und interaktive Elemente, die den Betrachter zur Auseinandersetzung mit Raum und Material anregen. Seine Kunstwerke, wie die "Platzgestaltung und Wasserskulptur" in Ludwigsburg, zeichnen sich durch die Integration von Wasser, Stein und Metall aus und schaffen dynamische, lebendige Umgebungen. Herrmanns Arbeiten sind international ausgestellt und geschätzt.