„Steine ins Rollen gebracht“ – ein Abakus von Margit Lehmann u.a.
Ein Kunstwerk für die Deutsch-Französische Städtepartnerschaft
Starke Werte – Rollende Steine
Auf der Wiese vor dem Forum am Schlosspark steht das Kunstwerk „Steine ins Rollen gebracht“ – ein Abakus, gestaltet von den Künstler:innen Margit Lehmann, Grete Werner-Wesner sowie den französischen Künstlern Christian Florio und Michael Loth. Margit Lehmann hatte die Idee, anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Deutsch-Französischen Städtepartnerschaft eine Rechentafel als Symbol für 50 gemeinsame Jahre aufzustellen.
Das Kunstwerk besteht aus zwei schräg zueinander geneigten Stahlstreben, die durch sieben Stahlrohre verbunden sind. Auf diesen befinden sich 48 Betonsteine und eine bewegliche Rolle – eine poetische Hommage an die gemeinsamen Errungenschaften und Herausforderungen der Städtepartnerschaft.
Die Betonsteine sind individuell in den Landesfarben gestaltet: Blau und Weiß für Frankreich sowie Schwarz und Goldgelb für Deutschland. Das verbindende Rot symbolisiert die enge Beziehung zwischen den beiden Nationen.
Informationen zum Kunstwerk
Basisdaten
Künstler und Künstlerinnen: Margit Lehmann (Asperg), Grete Werner-Wesner (Oberriexingen), Michel Loth ( Riquewihr) und Christian Florio (Lyon).
Titel: „Steine ins Rollen gebracht“ – ein Abakus
Entstehung: 2000
Material: Stahl, Beton, Farbe
Maße: ca. 3,5 m Hoch
Eigentümerin: Stadt Ludwigsburg / Fläche Land Baden-Württemberg
Kontext
Die erste deutsch-französische Städtepartnerschaft wurde 1950 zwischen Ludwigsburg in Deutschland und Montbéliard in Frankreich begründet. Diese Partnerschaft entstand kurz nach dem Zweiten Weltkrieg und hatte eine besondere symbolische Bedeutung: Sie stand für die Überwindung von Feindseligkeiten und den Beginn einer neuen Ära der Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern.
Ludwigsburg und Montbéliard setzten mit ihrer Partnerschaft ein wichtiges Zeichen der Versöhnung und des Friedens in Europa. Sie legten damit den Grundstein für viele weitere Städtepartnerschaften, die in den folgenden Jahren gegründet wurden, und trugen zur deutsch-französischen Freundschaft bei, die heute als zentraler Pfeiler der europäischen Integration gilt.
Das Kunstwerk „Steine ins Rollen gebracht“ entstand anlässlich des 50-jährigen Jubiläums dieser Partnerschaft. Es wurde von zwei deutschen Künstlerinnen und zwei französischen Künstlern gemeinsam umgesetzt und symbolisiert damit selbst die lebendige Zusammenarbeit und den kreativen Austausch, die diese Verbindung auszeichnen.
Die Künstlerin
Margit Lehmann (1940–2024), die ihr Leben überwiegend in Asperg verbrachte, war eine vielseitige und engagierte Künstlerin, die sich sowohl der Malerei als auch der Buchillustration und Installationen widmete. Geboren in Neu-Ulm und ausgebildet bei namhaften Künstlern wie Professor Hans Schlegel und Hermann Nitsch, prägte sie mit ihrem Werk über 40 Jahre lang die Kunstszene. Als Regionalleiterin des VBKW Ludwigsburg setzte sie sich unermüdlich für die Kunstförderung ein und realisierte zahlreiche Projekte, darunter Installationen im öffentlichen Raum aus rostendem Cortenstahl, die den Wandel und die Vergänglichkeit symbolisierten. Margit Lehmann verstand Kunst als transformative Kraft und glaubte fest daran, dass sie Brücken zwischen Menschen schlagen kann – sei es durch interkulturellen Austausch oder ihr ehrenamtliches Engagement, etwa in der Flüchtlingsarbeit. Ihre Leidenschaft für Kunst und ihr großer Einsatz für die Gesellschaft brachten ihr nicht nur ein überregionales Renommee, sondern auch Ehrungen wie das Bundesverdienstkreuz ein.