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Die Schlange von Auke de Vries

Ein symbolträchtiges Tier mitten in der Ludwigsburger Innenstadt. Zwischen den Assoziationen Leben, Verjüngung, Erneuerung, Auferstehung und andererseits Tod, Gift und Verführung bewegt sich die Schlange im öffentlichen Raum.

Ausstellungsraum im Kunstverein Ludwigsburg
Foto: Peter Rothacker
Ausstellungsraum im Kunstverein Ludwigsburg
Foto: Peter Rothacker
Ausstellungsraum im Kunstverein Ludwigsburg
Skizze: Auke de Vries

Ein Reptil an der Sternkreuzung

Wer in Ludwigsburg unterwegs ist, kommt an Auke de Vries‘ Plastik „o.T.“ nicht vorbei. Die 1992 im Rahmen des Skulpturenprojekts „Platzverführung“ entstandene Arbeit sollte die Kreuzung von Wilhelm- und Stuttgarter Straße nur für den Ausstellungszeitraum von einem Jahr besetzen. Die „Schlange“ blieb und ist heute ein wichtiger Orientierungspunkt, ohne den sich Viele ihre Stadt nicht mehr vorstellen können. Dabei stößt die Arbeit auch immer wieder auf Fragen und Irritation.

Warum hat Auke de Vries über dem rund 20 Meter hohen Stahlträger eine Schlange, Zweige und ein Haus in ein fragiles Gleichgewicht gebracht? Dass ein so stark symbolisch aufgeladenes Tier wie die Schlange ihr Geheimnis nicht preisgibt, ist nicht leicht zu ertragen. Aber genau deshalb bleiben Schlange und Haus nicht nur als plastische Körper in der Schwebe, sondern auch inhaltlich. Seit 31 Jahren züngelt Auke de Vries‘ Schlange über dem Verkehr der vielbefahrenen Kreuzung und verführt Passant*innen, Auto- und Radfahrer*innen zu eigenen Gedanken.

Informationen zum Kunstwerk

Basisdaten

Auke de Vries: o.T., 1992, circa 21 Meter hoch, Stahl und Kunststoff, Standort auf der Sternkreuzung, Ludwigsburg

Entstehungsgeschichte

Die Schlange von Auke de Vries entstand im Rahmen des internationalen Skulpturenprojekts „Platzverführung". Veranstaltet von der KulturRegion Stuttgart, fand 1992 mit „Platzverführung" das erste große Projekt mit Ludwigsburg und 12 anderen beteiligten Kommunen statt. Seit dem organisiert die KulturRegion Stuttgart jährlich interkommunale Kulturprojekte in der Region.

Der Künstler

Die Skulpturen im öffentlichen Raum des niederländischen Künstlers Auke de Vries (*1937 in der niederländischen Provinz Friesland) in Städten wie Rotterdam, Barcelona, Berlin, Wiesbaden und Ludwigsburg sind zu Wahrzeichen geworden. Nach einer technischen Ausbildung begann er in den 1950er Jahren autodidaktisch zu malen und wandte sich dann der Bildhauerei zu. Von 1972 bis 1986 lehrte er an der Königlichen Akademie der bildenden Künste in Den Haag und von 1986 bis 1996 an der Reichsakademie der Bildenden Künste in Amsterdam. In den 1980er Jahren wurde er mit Stahlskulpturen bekannt, die aus schwebenden geometrischen Elementen zusammengesetzt sind.
Seine autonomen Plastiken wurden in den vergangenen 40 Jahren in zahlreichen Einzelausstellungen in Museen, überwiegend in den Niederlanden und Deutschland, gezeigt. Abstrakte, feingliedrige Konstruktionen aus geometrischen Formen, häufig bunt bemalt, scheinen sich spielerisch der Schwerkraft zu widersetzen und das Material Metall, aus dem sie bestehen, zu leugnen.

Standort

Barrierefreiheit

Das Kunstwerk steht im öffentlichen Raum in der Mitte einer Kreuzung. Vom Gehweg aus ist die Skulptur barrierefrei zu betrachten.

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