Stadt Ludwigsburg verleiht Bürgermedaille 2025 an Marie-Noëlle Biguinet und Frank Baasner

Bürgermeisterin der Partnerstadt Montbéliard und der ehemalige Direktor des Deutsch-Französischen Instituts werden geehrt

Die Geehrten: Frank Baasner und Marie-Noëlle Biguinet. (Fotos: dfi; Stadt Montbéliard)

Die Bürgermedaille 2025 der Stadt Ludwigsburg erhalten zwei Personen: Diese hohe Auszeichnung wird Marie-Noëlle Biguinet, Bürgermeisterin der Stadt Montbéliard, zuteil. Die Stadt ehrt zudem Prof. Dr. Frank Baasner, den ehemaligen Direktor des Deutsch-Französischen Instituts (dfi) in Ludwigsburg. Zeremonie und Übergabe finden im Rahmen der Stadtgründungsfeier am 9. Mai im Residenzschloss statt.

Der Gemeinderat hatte einstimmig (bei zwei Enthaltungen) diese Entscheidung getroffen. Diese steht ganz im Zeichen des 75-jährigen Bestehens der ersten deutsch-französischen Städtepartnerschaft zwischen Ludwigsburg und Montbéliard.
 
„Die Stadt Ludwigsburg würdigt mit der Bürgermedaille für Marie-Noëlle Biguinet ihr herausragendes Engagement für die deutsch-französische Freundschaft“, betont Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht. „Mit dieser Auszeichnung rühmen wir eine Persönlichkeit, die sich in außerordentlicher Weise für die städtepartnerschaftliche Verbindung und den Austausch zwischen Ludwigsburg und Montbéliard einsetzt.“
 
In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Menschen bemüht, das Vertrauen zwischen Staaten und Ländern wieder aufzubauen. Sie suchten nach Begegnungen, Austausch, partnerschaftlichen Verbindungen zwischen Ländern, Städten und Menschen. Ludwigsburg und Montbéliard gründeten im Jahr 1950 die erste deutsch-französische Städtepartnerschaft europaweit. Beide würdigen diese 75 Jahre währende Verbindung 2025 mit Veranstaltungen in Ludwigsburg und Montbéliard.
 
Montbéliard wählte Marie-Noëlle Biguinet (68) im Jahr 2014 zur Bürgermeisterin. Zuvor war sie von 2000 bis 2008 Beigeordnete unter Bürgermeister Louis Souvet. In diesen Zeitraum fällt die Deklaration für Afrika, die 2006 unterzeichnet wurde. Diese leitete die Dreieckspartnerschaft Ludwigsburg - Montbéliard - Kongoussi-Zimtanga in Burkina Faso ein. Die ersten Projekte in dem afrikanischen Land begannen noch in der Amtszeit von Bürgermeister Louis Souvet, sein Nachfolger Jacques Hélias führte diese in der Zeit zwischen 2008 und 2014 fort.

Städtepartnerschaft liegt Marie-Noëlle Biguinet besonders am Herzen

Marie-Noëlle Biguinet führte als Nachfolgerin von Jacques Hélias als Bürgermeisterin von Montbéliard diese Dreieckspartnerschaft fort. Doch die deutsche-französische Freundschaft und damit verbunden die Städtepartnerschaft mit Ludwigsburg liegt ihr besonders am Herzen. 2018 rief sie gemeinsam mit dem damaligen Ludwigsburger Oberbürgermeister Werner Spec den prestigeträchtigen Lucien-Tharradin-Preis ins Leben, mit dem Jugendliche für herausragendes ehrenamtliches Engagement geehrt werden. 2020 wurde sie als Bürgermeisterin von Montbéliard wiedergewählt, ihre Amtszeit dauert bis 2026.
 
Neben Marie-Noëlle Biguinet zeichnet die Stadt Ludwigsburg Frank Baasner mit der Bürgermedaille aus. „Wir würdigen damit sein herausragendes Engagement als Leiter des Deutsch-Französischen Instituts in Ludwigsburg und für die deutsch-französische Freundschaft“, unterstreicht Oberbürgermeister Knecht. „Zudem trägt er großen Anteil an der Ausweitung der Beziehungen beider Partnerstädte sowie beider Länder in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt.“
 
Das Deutsch-Französische Institut (dfi) in Ludwigsburg ist ein unabhängiges Forschungs-, Dokumentations- und Beratungszentrum für Frankreich und die deutsch-französischen Beziehungen in ihrem europäischen Umfeld. Als Plattform für den Dialog beider Länder begleitet und gestaltet es seit siebzig Jahren die deutsch-französische Kooperation in den Bereichen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Zum Institut gehört auch die Frankreich-Bibliothek, eine sozialwissenschaftliche Spezialbibliothek mit umfangreichen Beständen über das gegenwärtige Frankreich und die deutsch-französischen Beziehungen.

Frank Baasner baut Handlungsfelder des Deutsch-Französischen Instituts aus

In den Jahren 2002 bis 2023 war Frank Baasner (67) der Direktor des dfi. In dieser Zeit ist es ihm in herausragender Art und Weise gelungen, dessen Handlungsfelder erheblich zu erweitern und zu modernisieren. Unter seiner Leitung wurden Schwerpunkte in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt katalogisiert sowie gewinnbringend und lösungsorientiert bearbeitet. Dadurch entstand ein einmaliges Netzwerk, das den deutsch-französischen Beziehungen konkrete Wege und Impulse aufzeigt, um in eine gemeinsame Zukunft zu gehen.
 
Daher war es folgerichtig, Frank Baasner im April 2022 auch mit der Co-Direktion des Deutsch-Französischen Zukunftswerks zu betrauen. Dies ist ein Ritterschlag für die höchst außergewöhnliche Lebensleistung auf diesem Gebiet. Insbesondere erwarb sich Frank Baasner, zudem 2004 als Ritter der französischen Ehrenlegion ausgezeichnet, herausragende Verdienste um die Städtepartnerschaft Ludwigsburg und Montbéliard. Diese war zwar nicht Gegenstand seiner Aufgabe als dfi-Direktor, ihm aber als erste und eine der lebendigsten Städtepartnerschaften sehr wichtig. Er begleitete stets den Austausch beider Kommunen, deren völkerverbindende kommunale Arbeit mit den Schwerpunkten Kulturelle Identität sowie Jugend und Bildung. Höhepunkt waren seine Festreden zum jeweils 60-jährigen Bestehen der Rede von Präsident Charles de Gaulle in Ludwigsburg (2022) und des Elysée-Vertrags in Montbéliard (2023).
 
Darüber hinaus erbrachte Frank Baasner zur Analyse der Corona-Pandemie und Entwicklung von Post-Corona-Strategien in den Feldern Jugend, Schule, Bildung herausragende Arbeit, was weit über seinen eigentlichen dienstlichen Auftrag als Leiter des dfi hinausging. Zur Anbahnung der Städtepartnerschaft zwischen Bergamo und Ludwigsburg, im Jahr 2022 besiegelt, leistete er einen ganz wesentlichen Beitrag. Er initiierte den Jugendbürgerrat Ludwigsburg – Bergamo mit dem Schwerpunkt Folgen der Corona-Pandemie für die Gesellschaft, insbesondere die Jugend und das Bildungswesen. Daraus haben sich viele fruchtbare Folgeentwicklungen ergeben, die bis heute in den Feldern Wirtschaftsförderung, Kultur, Bildung, Hochschulen und Verwaltung die Städtepartnerschaft prägen.

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