SDG14: Leben unter Wasser

Worum geht's?

Die Meeres- und Küstenökosysteme sind für das Leben auf der Welt von höchster Bedeutung. Nur ein kleiner Teil der Erde ist von Menschen bewohnt und die Weltmeere bedecken mehr als zwei Drittel des Planeten. Die Ozeane bilden das größte Ökosystem der Welt; und mit Nahrung, Sauerstoff und Klimaregulierung die Grundlage für das Leben an Land. Durch Klimawandel, Versauerung, Überfischung, illegale Fischerei und Verschmutzung sind die marinen Ökosysteme bedroht. 

Diese Bedrohung betrifft auch ganz direkt die vom Meer abhängigen Menschen. Rund 200 Millionen Menschen arbeiten direkt oder indirekt in der Fischerei, Kleinfischern wird ihre Lebensgrundlage entzogen, was wiederum zu Armut und Migration führt.  

Eine wesentliche Herausforderung ist Meeresverschmutzung, vor allem Plastikabfall belastet die Meere stark. Jedes Jahr landen viele Millionen Tonnen Plastik in den Weltmeeren, sie bauen sich nicht biologisch ab, sondern zerfallen und enden als Mikroplastik in den Fischen und später als Nahrung auf unseren Tellern.

Der Schutz der Meere und Küsten betrifft nicht nur jene Regionen, die selbst am Meer liegen. Um Ozeane zu schützen, können wir auch hier unseren Teil beitragen, indem wir Plastik vermeiden, wo immer es möglich ist. Auch mit unserem Kaufverhalten können wir Einfluss übern. Wer Fisch aus ökologisch nachhaltiger Fischerei kauft, trägt dazu bei, dass das Meer als Ökosystem intakt bleibt, dass Fischbestände nicht zu sehr überfischt werden und dass Fisch so als weltweite Nahrungsquelle erhalten bleibt.

Das SDG im Wortlaut

"Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne nachhaltiger Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen"

14.1 Saubere Meere
Bis 2025 alle Arten der Meeresverschmutzung, insbesondere durch vom Lande ausgehende Tätigkeiten und namentlich Meeresmüll und Nährstoffbelastung, verhüten und erheblich verringern
 
14.2 Ökosysteme stabilisieren
Bis 2020 die Meeres- und Küstenökosysteme nachhaltig bewirtschaften und schützen, um unter anderem durch Stärkung ihrer Resilienz erhebliche nachteilige Auswirkungen zu vermeiden, und Maßnahmen zu ihrer Wiederherstellung ergreifen, damit die Meere wieder gesund und produktiv werden
 
14.3 Versauerung der Ozeane reduzieren
Die Versauerung der Ozeane auf ein Mindestmaß reduzieren und ihre Auswirkungen bekämpfen, unter anderem durch eine verstärkte wissenschaftliche Zusammenarbeit auf allen Ebenen
 
14.4 Überfischung beenden
Bis 2020 die Fangtätigkeit wirksam regeln und die Überfischung, die illegale, ungemeldete und unregulierte Fischerei und zerstörerische Fangpraktiken beenden und wissenschaftlich fundierte Bewirtschaftungspläne umsetzen, um die Fischbestände in kürzestmöglicher Zeit mindestens auf einen Stand zurückzuführen, der den höchstmöglichen Dauerertrag unter Berücksichtigung ihrer biologischen Merkmale sichert
 
14.5 Küsten- & Meeresgebiete erhalten
Bis 2020 mindestens 10 Prozent der Küsten- und Meeresgebiete im Einklang mit dem nationalen Recht und dem Völkerrecht und auf der Grundlage der besten verfügbaren wissenschaftlichen Informationen erhalten
 
14.6 Schädliche Subventionen abschaffen
Bis 2020 bestimmte Formen der Fischereisubventionen untersagen, die zu Überkapazitäten und Überfischung beitragen, Subventionen abschaffen, die zu illegaler, ungemeldeter und unregulierter Fischerei beitragen, und keine neuen derartigen Subventionen einführen, in Anerkennung dessen, dass eine geeignete und wirksame besondere und differenzierte Behandlung der Entwicklungsländer und der am wenigsten entwickelten Länder einen untrennbaren Bestandteil der im Rahmen der Welthandelsorganisation geführten Verhandlungen über Fischereisubventionen bilden sollte
 
14.7 Meeresressourcen nachhaltig nutzen
Bis 2030 die sich aus der nachhaltigen Nutzung der Meeresressourcen ergebenden wirtschaftlichen Vorteile für die kleinen Inselentwicklungsländer und die am wenigsten entwickelten Länder erhöhen, namentlich durch nachhaltiges Management der Fischerei, der Aquakultur und des Tourismus
 
14.a Forschung & Technologietransfer
Die wissenschaftlichen Kenntnisse vertiefen, die Forschungskapazitäten ausbauen und Meerestechnologien weitergeben, unter Berücksichtigung der Kriterien und Leitlinien der
Zwischenstaatlichen Ozeanographischen Kommission für die Weitergabe von Meerestechnologie,
um die Gesundheit der Ozeane zu verbessern und den Beitrag der biologischen Vielfalt der Meere zur Entwicklung der Entwicklungsländer, insbesondere der kleinen Inselentwicklungsländer und der am wenigsten entwickelten Länder, zu verstärken
 
14.b Kleinfischer unterstützen
Den Zugang der handwerklichen Kleinfischer zu den Meeresressourcen und Märkten Gewährleisten
 
14.c Völkerrecht umsetzen
Die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der Ozeane und ihrer Ressourcen verbessern und zu diesem Zweck das Völkerrecht umsetzen, wie es im Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen niedergelegt ist, das den rechtlichen Rahmen für die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der Ozeane und ihrer Ressourcen vorgibt, worauf in Ziffer 158 des Dokuments „Die Zukunft, die wir wollen“ hingewiesen wird

Nachhaltig leben

  • Verzichten Sie auf Plastiktüten und nehmen Sie einen Stoffbeutel zum Einkaufen mit. Nutzen Sie für Ihr Baby Stoffwindeln statt Plastikwindeln. Kontaktieren Sie Agendagruppe und ihre Initiative „Ludwigsburg packt ein“ und erfahren Sie, wie Sie Plastik im Alltag vermeiden können.
  • Nutzen Sie Einkaufsratgeber und vermeiden Sie Produkte mit Mikroplastik.
  • Kaufen Sie nur Fischarten, die nicht von Überfischung bedroht sind oder wählen Sie stattdessen regionale gezüchtete Süßwasserfische. Orientieren Sie sich am MSC-Siegel.
  • Überdenken Sie Ihre Konsumgewohnheiten. Je weniger importierte Dinge Sie kaufen, oder indem Sie gebrauchte Dinge weiter nutzen, vermeiden Sie den langen Transport über die Ozeane. Der Güterverkehr auf den Weltmeeren schädigt die maritimen Ökosysteme bspw. Durch den Einfluss von Öl und chemischen Schadstoffen und durch Unterwasserlärm.

Beispiele aus Ludwigsburg

Ludwigsburg packt neu ein!

Plastikmüll trägt stark zur Meeresverschmutzung bei. Die Initiative der Ludwigsburger Agendagruppe hat sich dem nachhaltigen und plastikfreien Einkaufen verschrieben. Sie möchte die Plastiktüte beim Einkaufen auf dem Ludwigsburger Wochenmarkt verbannen und den Verbrauchern zeigen, welche alternativen Verpackungen es gibt. Auch andere plastikfreie Produkte werden gefördert, von der Stoffwindel über Spielzeug bishin zum Geburtstagshütchen.

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