SDG 3: Gesundheit und Wohlergehen

Worum geht's?

Gesundheit und Wohlergehen aller Menschen ist ein zentrales Ziel von Nachhaltiger Entwicklung. Wenn wir gesund sind, können wir zur Schule, arbeiten, Geld verdienen und am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Gleichzeitig können sich Stress, Arbeit oder auch Armut negativ auf unsere Gesundheit auswirken.

In den letzten Jahrzehnten wurden in vielen Bereichen große Fortschritte erzielt, etwa beim Rückgang der weltweiten Sterberate, bei der Impfung gegen diverse Infektionskrankheiten oder bei der Zahl der HIV- und Malariainfizierten. Die Herausforderungen im Gesundheitsbereich sind aber weiterhin groß. So sterben noch immer jeden Tag 16.000 Kleinkinder; viele von ihnen an Krankheiten, die heute vermeidbar sind.

Das deutsche Gesundheitssystem gehört weltweit zu den am weitesten entwickelten und bietet  eine allgemeine Absicherung im Krankheitsfall. Aber auch hier hängen Armut und Gesundheit eng zusammen. Viele Erkrankungen, Gesundheitsbeschwerden und Risikofaktoren kommen vermehrt bei Personen auf, die in Armut leben.

Für die Städte in Deutschland geht es vor allem darum, die kommunale Daseinsvorsorge durch medizinisch versorgende Infrastruktur sicherzustellen und die Bürgerinnen und Bürger mit ansprechend gestalteten städtischen Freiräumen zu motivieren, die vielfältigen Bewegungs- und Erholungsmöglichkeiten zu nutzen.

Das SDG im Wortlaut

"Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern"

3.1 Müttersterblichkeit senken
Bis 2030 die weltweite Müttersterblichkeit auf unter 70 je 100.000 Lebendgeburten senken

3.2 Kindersterblichkeit reduzieren
Bis 2030 den vermeidbaren Todesfällen bei Neugeborenen und Kindern unter 5 Jahren ein Ende setzen, mit dem von allen Ländern zu verfolgenden Ziel, die Sterblichkeit bei Neugeborenen mindestens auf 12 je 1.000 Lebendgeburten und bei Kindern unter 5 Jahren mindestens auf 25 je 1.000 Lebendgeburten zu senken

3.3 Tropenkrankheiten & Epidemien bekämpfen
Bis 2030 die Aids-, Tuberkulose- und Malariaepidemien und die vernachlässigten Tropenkrankheiten beseitigen und Hepatitis, durch Wasser übertragene Krankheiten und andere übertragbare Krankheiten bekämpfen 

3.4 Physische und psychische Gesundheit
Bis 2030 die Frühsterblichkeit aufgrund von nichtübertragbaren Krankheiten durch Prävention und Behandlung um ein Drittel senken und die psychische Gesundheit und das Wohlergehen fördern

3.5 Sucht bekämpfen
Die Prävention und Behandlung des Substanzmissbrauchs, namentlich des Suchtstoffmissbrauchs und des schädlichen Gebrauchs von Alkohol, verstärken

3.6 Mehr Verkehrssicherheit
Bis 2020 die Zahl der Todesfälle und Verletzungen infolge von Straßenverkehrsunfällen weltweit halbieren

3.7 Familienplanung ermöglichen
Bis 2030 den allgemeinen Zugang zu sexual- und reproduktionsmedizinischer Versorgung, einschließlich Familienplanung, Information und Aufklärung, und die Einbeziehung der reproduktiven Gesundheit in nationale Strategien und Programme gewährleisten

3.8 Gesundheitsversorgung für alle
Die allgemeine Gesundheitsversorgung, einschließlich der Absicherung gegen finanzielle Risiken, den Zugang zu hochwertigen grundlegenden Gesundheitsdiensten und den Zugang zu sicheren, wirksamen, hochwertigen und bezahlbaren unentbehrlichen Arzneimitteln und Impfstoffen für alle erreichen

3.9 Weniger Krankheiten durch Umweltgifte
Bis 2030 die Zahl der Todesfälle und Erkrankungen aufgrund gefährlicher Chemikalien und der Verschmutzung und Verunreinigung von Luft, Wasser und Boden erheblich verringern

3.a Tabakkonsum eindämmen
Die Durchführung des Rahmenübereinkommens der Weltgesundheitsorganisation zur Eindämmung des Tabakgebrauchs in allen Ländern in geeigneter Weise stärken

3.b Medikamente & Impfstoffe
Forschung und Entwicklung zu Impfstoffen und Medikamenten für übertragbare und nichtübertragbare Krankheiten, von denen hauptsächlich Entwicklungsländer betroffen sind, unterstützen, den Zugang zu bezahlbaren unentbehrlichen Arzneimitteln und Impfstoffen gewährleisten, im Einklang mit der Erklärung von Doha über das TRIPS-Übereinkommen und die öffentliche Gesundheit, die das Recht der Entwicklungsländer bekräftigt, die Bestimmungen in dem Übereinkommen über handelsbezogene Aspekte der Rechte des geistigen Eigentums über Flexibilitäten zum Schutz der öffentlichen Gesundheit voll auszuschöpfen, und insbesondere den Zugang zu Medikamenten für alle zu gewährleisten

3.c Mehr medizinisches Fachpersonal
Die Gesundheitsfinanzierung und die Rekrutierung, Aus- und Weiterbildung und Bindung von Gesundheitsfachkräften in den Entwicklungsländern und insbesondere in den am wenigsten entwickelten Ländern und den kleinen Inselentwicklungsländern deutlich erhöhen

3.d Besseres Risikomanagement
Die Kapazitäten aller Länder, insbesondere der Entwicklungsländer, in den Bereichen Frühwarnung, Risikominderung und Management nationaler und globaler Gesundheitsrisiken stärken

Nachhaltig leben

  • Gehen Sie Blut spenden.
  • Treten Sie für bessere Bezahlung von Pflegekräften ein.
  • Essen Sie öfter vegetarisch und reduzieren Sie Ihren Fleischkonsum.
  • Tun Sie sich etwas Gutes und achten auf Auszeiten, dafür muss man oft gar nicht weit reisen.
  • Gehen Sie für kurze Strecken zu Fuß oder nutzen Sie das Fahrrad statt mit dem Auto zu fahren. Sie vermeiden damit Abgase und fördern die eigene Gesundheit. Nutzen Sie lieber die Treppe, statt die Rolltreppe oder den Aufzug.
  • Vermeiden Sie Chemikalien und Pestizide bei der Reinigung und Schädlingsbekämpfung und tun damit den Böden und der eigenen Gesundheit Gutes.
  • Achten Sie beim Kauf von Baumaterialien, Farben und Einrichtungsgegenständen auf ökologisch unbedenkliche Materialien und halten damit die Schadstoffmenge in der Raumluft gering.
  • Lüften Sie Innenräume regelmäßig und energieeffizient, so entfernen Sie Schadstoffe aus der Raumluft und beugen Schimmelbildung vor.

Beispiele aus Ludwigsburg

Das SDG 3 im Stadtentwicklungskonzept

Das Ludwigsburger Stadtentwicklungskonzept mit seinen 12 Handlungsfeldern leistet einen konkreten Beitrag zu den Globalen Nachhaltigkeitszielen. Die Unterziele des SDG 3 werden insbesondere durch die folgenden Handlungsfelder behandelt:

  • 07 Grün in der Stadt
  • 08 Nachhaltige Mobilität
  • 10 Sport und Gesundheit

Babyfreundliches Ludwigsburg

Gemeinsam mit dem Kreisverband der Hebammen startete die Stadt Ludwigsburg im Jahr 2017 die Initiative Babyfreundliches Ludwigsburg. Aus der Initiative entstand eine Vielzahl an Aktionen und Maßnahmen wie die Hebammensprechstunde und Hebammenförderung oder  ein Flyer mit Einrichtungen, in denen Frauen und Familien zum Stillen und Wickeln willkommen sind.

Aktiv im Park

Das städtische Sportangebot „Aktiv im Park“ umfasst kostenfreie Trainingsangebote von Yoga über Basketball bis Qi Gong auf der Bärenwiese und in den Ludwigsburger Stadtteilen. Alle  sind alle eingeladen, egal ob jung oder alt, männlich oder weiblich. Einfach vorbeikommen und mitmachen! Interessierte können zwischen den abwechslungsreichen Angeboten auswählen und sich über die Sommermonate sportlich betätigen.

MINIFIT und PFIFFIX - Gesundheitsförderung in Kitas und Grundschulen

Die Netzwerkprojekte MINIFIT und PFIFFIX werden von der mhplus Betriebskrankenkasse und der Stadt Ludwigsburg koordiniert und mit dem Landesinstitut für Schulsport, Schulkunst und Schulmusik, dem Staatlichen Schulamt Ludwigsburg und dem MTV Ludwigsburg durchgeführt. Die Programme zielen auf die Gesundheitsförderung in Kindertageseinrichtungen, Kindergärten und Grundschulen ab, vor allem auf die Bewegungsförderung, die gesunde Ernährung zur Vermeidung von Übergewicht und den richtigen Umgang mit Stress.

Fünf Esslinger und Ludwigsburger Spazierwege

Die Bewegungs-Elemente "Fünf Esslinger"  bieten einfache und zugleich effektive Übungen, um die Kraft, Koordination und Ausdauer zu stärken. Unterstützung, auch ohne Trainer, bietet die "Fünf Esslinger"-Station im Innenhof des Seniorenbüros in der Stuttgarter Straße 12/1. Mit den „Ludwigsburger Spazierwegen“ verfolgt die Stadt das Ziel, Menschen durch ein fußgängerfreundliches, barrierefreies und sicheres Umfeld zum "Rausgehen" zu bewegen. Insgesamt wurden 8 Spazierwege erarbeitet, die jeweils unterschiedliche Längen und Themen aufweisen.

Sportförderung

Um den Sport in seiner Vielfalt differenziert zu stärken, hat der Gemeinderat „Richtlinien über die Förderung des Sports in Ludwigsburg“ beschlossen, deren Anspruch es ist, zeitgemäß die wichtigsten Aspekte des Sports in einer für die Stadt Ludwigsburg angemessenen Weise zu fördern. Ziel dieser Richtlinien ist es, das Engagement im Ludwigsburger Sport zu unterstützen, um sowohl für den Leistungssport, als auch für den Breiten- und Gesundheitssport bestmögliche Voraussetzungen zu schaffen.

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