Ihre Unterstützung als Arbeitgeber*in ist gefragt!

Wichtiger Dienst für die Gemeinschaft - Freiwillige Feuerwehr

Ulrich Traffa, Chief Sales Officer, Executive Board bei Teamtechnik Automation GmbH

Die freiwillige Feuerwehr benötigt jede Menge Unterstützung, aber dazu braucht sie die Stütze durch Unternehmen, dass sich der Beruf mit der Mitgliedschaft bei der Feuerwehr vereinbaren lässt. In der Firma Teamtechnik Automation GmbH in Poppenweiler engagiert sich Mitarbeiter und Maschinenbauingenieur Konstantin  Resch bei der freiwilligen Feuerwehr Ludwigsburg. CSO Ulrich Traffa fördert diesen wichtigen Dienst für die Gemeinschaft als auch für das eigene Unternehmen. Mit beiden haben wir gesprochen:

Herr Traffa, seit wann unterstützen Sie Arbeitnehmer*innen in ihrem Wunsch sich auch während der Arbeitszeit bei der Feuerwehr zu engagieren? Und warum?
Teamtechnik stellt Mitarbeiter, die Mitglied der Feuerwehrabteilung Poppenweiler sind im Alarmfall frei und das schon seit Jahrzehnten. Warum? Es wird immer schwieriger Einsatzkräfte zu bekommen, vor allem auch in Hinsicht auf die Tagesverfügbarkeit. Deshalb braucht es Arbeitgeber, die hier unterstützen.

Wo sehen Sie als Arbeitgeber Vor- und Nachteile?
Vorteile: Zum einen ist Teamtechnik ortsnah, die Einsatzkräfte haben es nicht weit im Alarmfall. Für uns als Unternehmen ein großer Vorteil, solch engagierte Leute zu haben. Da ist auch ein gewisser Eigennutz für die Firma. Auch bei uns kann immer mal was sein und im Alarmfall haben wir die Ersthelfer schon direkt im Haus. Zudem ist die Tagesverfügbarkeit schon problematisch genug, was wir dadurch fördern. Grundsätzlich schätzen wir soziales Engagement unserer Mitarbeiter*innen. Ich denke jedes Mitglied ist stets bemüht, dass das Ehrenamt möglichst keine Beeinflussung auf das Arbeitsverhältnis hat.

Nachteile: keine gravierenden ;-) Klar, unsere Mitarbeiter*innen sind während der Arbeitszeit freigestellt, aber genau diese Flexibilität, die wir Ihnen geben, bekommen wir auch wieder zurück. Jede und jeder Einzelne versucht, das dann auch wieder zurückzugeben.

Welche der Aussagen hat welche Relevanz für Sie als Arbeitgeber?
Arbeitnehmer*innen bringen Fertigkeiten mit, die sie bei der Feuerwehrausbildung erwerben, wie Führerschein, Ersthelfer – diese sind evtl. auch im eigenen Betrieb nützlich: Bezogen auf die Ersthelfer, sehe ich das als höchste Priorität an. Die Gesundheit unserer Mitarbeiter*innen steht im Vordergrund. Mit der Ersthelferausbildung kann man auch in Krankheitsfällen oder Arbeitsunfällen erste Hilfe leisten und Leben retten!

Arbeitnehmer*innen können sich im Brandschutz ihres Unternehmens einbringen, wie zum Beispiel bei der Schulung von Feuerlöscheinrichtungen: Ebenfalls relevant. Regelmäßige Schulungen festigen natürlich Wissen und das kann im Ernstfall lebensrettend sein.

Arbeitgeber*innen profitieren vom positiven Image, wenn sich Arbeitnehmer*innen bei Feuerwehr einbringen. 
Damals Pfuderer und heute Teamtechnik, waren schon immer familiäre Unternehmen mit einem enormen Zugehörigkeitsgefühl und Mitarbeitende, die schon Jahrzehnte bei uns beschäftigt sind. Wir haben jedes Jahr eine große Zahl an Jubilaren. Man wächst zusammen und jede/r kümmert sich um die/den anderen. Wir gehören zu Poppenweiler und die Gesundheit der Menschen steht an erster Stelle! Natürlich erwirbt sich ein Unternehmen auch ein positives Image, wenn es die Feuerwehr und den Katastrophenschutz im Allgemeinen unterstützt. Denn die Feuerwehr leistet damit einen wichtigen Beitrag zur öffentlichen Sicherheit und Ordnung.

Durch die Ausbildung bei der Feuerwehr bringen Arbeitnehmer*innen Expertisen mit, die auch im Berufsleben gefragt sind: z.B. Teamplayer, Hands-on, koordiniert und methodisch arbeitend, Organisationstalent, Verantwortung etc.: Wir legen natürlich sehr großen Wert auf die genannten Expertisen, welche auch für die freiwillige Feuerwehr immens wichtig sind.

Wie sind die Stunden der Arbeitnehmer*innen bei Einsätzen geregelt? 
Feuerwehrkräfte werden während der Arbeitszeit freigestellt, jedoch bezahlt sind nur max. 2 Std. (Weitere Stunden kommen aus dem Gleitzeitkonto)

Gemeinschaft ist wichtig

Konstantin Resch, Mitarbeiter der Fa. Teamtechnik und ehrenamtlicher Feuerwehrmann

Herr Resch, warum engagieren Sie sich bei der freiwilligen Feuerwehr?
Durch meine Kumpels bin ich bereits mit 14 Jahren zur Jugendfeuerwehr gekommen. Mit 18 habe ich dann die Grundausbildung absolviert. Bei der Feuerwehr zu sein, ist bereichernd, weil ich dort einen neuen Freundeskreis gefunden habe, der mir viel bedeutet. Der Zusammenhalt ist großartig. Mittlerweile ist auch ein Arbeitskollege bei Teamtechnik in die freiwillige Feuerwehr eingetreten. 

Wie lässt sich Ihre Arbeit und die Fortbildung bei der Feuerwehr mit der Arbeit in Ihrem Unternehmen vereinbaren?
Grundsätzlich sind die Einsätze bei mir bisher überschaubar und auch zeitlich nicht sehr lange. Kürzere Einsätze bis zwei Stunden werden von meinem Arbeitgeber bezahlt. Die Zeit meiner Einsätze über zwei Stunden gehen auf ein Gleitzeitkonto. Es sind weniger als  2% meiner Arbeitszeit, die ich für die Feuerwehr im Einsatz bin. Dabei waren es durchschnittlich ca. 50 Einsätze im Jahr in Poppenweiler. Also recht überschaubar. Lehrgänge für die Feuerwehr finden abends oder am Wochenende statt, wenn ich nicht beim Arbeitgeber bin.  Sollte es zu einer Fortbildung über mehrere Tage kommen, hat der Arbeitgeber die Möglichkeit den Lohnersatz bei der Gemeinde geltend zu machen.

Wann waren Sie bei der Feuerwehr zuletzt im Einsatz und welche Aufgabe hatten Sie dabei?
Am 13. Februar mussten wir morgens um 7 Uhr 30 mit dem Löschfahrzeug ausrücken. Um 8 Uhr war ich aber schon wieder bei der Arbeit. Der Einsatz war also ein kurzer. Auf einem landwirtschaftlichen Betrieb gab es eine Rauchentwicklung, aber kein Schadenfeuer, weil der Kamin nicht richtig gezogen hatte. Wir haben das Gebäude gelüftet und sind wieder abgezogen.

Feuerwehrdienst und Beruf sind keine entgegengesetzten Pole, wie man aus den Interviews lesen kann, sondern lassen sich gut unter einen Hut bringen. Wir danken den Herren Traffa und Resch für Ihre Unterstützung und Bereitschaft für ein Gespräch mit unserer Redaktion zur Verfügung zu stehen. Wer sich als Arbeitgeber*in informieren möchte, kann sich bei der Stadt Ludwigsburg, Feuerwehr und Bevölkerungsschutz, melden: feuerwehr@ludwigsburg.de, Telefon: 07141 910-3700

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