Treffen des Ludwigsburger Klimabündnisses

Veranstaltungsbericht

Am Mittwoch, 12. Oktober, kamen rund zwanzig Interessierte am Ludwigsburger Klimabündnis nach zwei Jahren Pause wieder in Präsenz zusammen. Ziel der Veranstaltung, die im Kleinen Sall des Kulturzentrums stattfand, war die die Erarbeitung der Themen und Schwerpunkte für das kommende Jahr.

Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte Andrea Schwarz, Bürgermeisterin für Planen, Bauen und Liegenschaften, die Anwesenden. Sie betonte dabei die Notwendigkeit, dass die Stadtgesellschaft und die Politik gemeinsam mit der Verwaltung das Ziel der Klimaneutralität bis 2035 voranbringt und dankte allen für ihr bisheriges Engagement. Als von besonderer Bedeutung für private Haushalte, zu diesem Ziel beizutragen, nannte Andrea Schwarz das Thema Energiesparen. Hier werden stadtweit freiwillige Energieberater*innen gesucht, die sogenannte Stromsparchecks für einkommensschwache Haushalte durchführen können.

Anschließend wurden drei Projekte präsentiert, die im Rahmen des Klimabündnisses in Ludwigsburg angestoßen wurden oder mögliche Anknüpfungspunkte bieten.

Das Projekt „ParKli – Partizipative Klimaforschung“, das Brigitte Braun vorstellte, ermöglicht es einzelnen Bürger*innen, sich aktiv für den Klimaschutz und die Biodiversität einzusetzen. ParKli möchte die Folgen des Klimawandels auf lokale Natur- und Lebensräume erlebbar machen und gemeinsam mit den Bürger*innen lokale Frühwarnsysteme zur Anpassung an den Klimawandel (weiter) entwickeln. So werden etwa über verschiedene Apps Tiere und Pflanzen bestimmt und gezählt und die Wasserqualität von umliegenden Gewässern geprüft.

Teilnehmende hören dem Vortrag zu ParKli zu
Stadt Ludwigsburg

Anschließend präsentierte Michael Kamps die Entwicklungen im Bereich Entsiegelung und Grünflächenanlage, die seit dem Treffen des Ludwigsburger Klimabündnisses im Herbst 2020 vonstattengingen. Auch hier besteht ein direktes Interesse für Ludwigsburg, das Thema in den privaten Bereich zu übertragen und die vielerorts noch bestehenden Schottergärten mithilfe der Initiative aus dem Ludwigsburger Klimabündnis in Blühstreifen umzuwandeln, die vielen Tieren als Lebensraum dienen.

Als drittes stellte Herbert Babel für die Fairtrade Agendagruppe das Thema Fairtrade und Klimaschutz vor, um aufzuzeigen, dass auch im täglichen Einkauf bereits viel für die Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks getan werden kann. Eine Information und Sensibilisierung der Konsument*innen durch Engagierte aus dem Klimabündnis könnte so direkt zum Klimaschutz in Ludwigsburg beitragen.

In einem anschließenden Workshop wurden in drei Kleingruppen konkrete Projektideen der Teilnehmenden gesammelt und diskutiert sowie anschließend im Plenum vorgestellt. Für die interne Kommunikation wünschten sich die Anwesenden eine Austauschplattform, die eine schnelle Kommunikation untereinander ermöglicht. Hier wurden mehrere Vorschläge gemacht und diskutiert, zwei Ideen werden im Anschluss geprüft.

Gruppenarbeit beim Workshop
Stadt Ludwigsburg
Gruppenarbeit beim Workshop 2
Stadt Ludwigsburg

Besonderes Interesse erfuhr die Idee, eine Aktion zur Reduzierung der Schottergärten in Ludwigsburg zu starten. Über das Entwerfen und Verteilen von Infoflyern über die Information über mögliche Pflanzpläne, die wenig Pflege verlangen, bis hin zu nachbarschaftlichen Pflanzhilfe-Aktionen durch Jugendliche wurden viele Vorschläge gesammelt. Auch eine Pflanzen- und Samen-Börse stieß auf Zuspruch. Die gemeinsame Bewirtschaftung brach liegender Flächen wurde ebenfalls positiv bewertet.

Um die bereits im Ludwigsburger Klimabündnis bestehenden Kompetenzen zu nutzen, kam die Idee zu sogenannten „How to …“- Kursen auf, die im Rahmen des vhs-Programms angeboten werden könnten. So könnten die Ehrenamtlichen andere Interessierte bei konkreten Themen mit ihrem Wissen unterstützen und gegebenenfalls anleiten. Über das Kursprogramm könnten weitere Unterstützer*innen für das Klimabündnis gewonnen und Multiplikator*innen geschult werden.

Das Bauen und Anbringen von Nistkästen für Fledermäuse und Vögel wurde als weiteres konkretes Projekt für eine Gruppe aus dem Ludwigsburger Klimabündnis genannt. Grundsätzliches Know-how dazu besteht bereits, hier bedarf es aber noch mehr Personen, die sich in der Gruppe engagieren. Ebenso stand die Möglichkeit, lokale nachhaltige Investitionsmöglichkeiten aufzuzeigen und zu bewerben, auf der Agenda möglicher Folgeprojekte fürs kommende Jahr.

Das Energiesparen in der Innenstadt, indem etwa nicht notwendige Schaufenster­beleuchtungen ausgeschaltet werden, könnte ein Projekt des Jugendgemeinde­rats werden, der hierfür auf den Ludwigsburger Innenstadtverein LUIS zugehen wird. Auch die Stärkung der nachhaltigen Mobilität durch weniger Hol- und Bring-Verkehr an den Schulen in Ludwigsburg wurde an dem Abend thematisiert.

Ums Energiesparen geht es auch bei den Stromspar-Checkern, die durch die Energieagentur Kreis Ludwigsburg LEA e.V. angeleitet werden. Hier bedarf es weiterer Beratung und Begleitung durch versierte Ehrenamtliche.

Um die Klimaanpassung insbesondere in puncto zunehmende Hitzewellen im Sommer weiter voranzutreiben, wurde insbesondere die Nutzung bereits erhobener Daten aus dem ZURES-Projekt zugunsten einer gezielteren Klimaanpassung besonders relevanter Orte genannt.

Ehrenamtliche aus dem Ludwigsburger Klimabündnis könnten sich an möglichen Aktionen oder Maßnahmen beteiligen.

Um all die guten und teilweise schon konkreten Ideen voranzutreiben, sucht das Ludwigsburger Klimabündnis Engagierte, die sich eines Themas oder eines Projekts annehmen möchten und versuchen, gemeinsam mit der beim Team Klima und Energie angesiedelten Geschäftsstelle des Klimabündnisses weitere Mitstreitreiter*innen zu finden. Gruppen, die sich bereits gefunden haben, können durch die Geschäftsstelle Unterstützung erfahren, indem diese zum Beispiel Raumbuchungen vornimmt oder auch eine Kostenübernahme für Investitionen prüft. Auch für Ideen, die nicht an diesem Abend eingebracht wurden, kann über das Ludwigsburger Klimabündnis Unterstützung gesucht werden.

Sie würden gern bei einer der genannten Aktionen oder Gruppen mitmachen? Sie haben eine ganz neue Idee oder schon einige engagierte Mitstreiter*innen? Melden Sie sich gern unter klima@ludwigsburg.de bei der Geschäftsstelle des Ludwigsburger Klimabündnisses.

Hier finden Sie die drei Präsentationen des Abends:

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