Ludwigsburg bleibt Fairtrade-Stadt
Ludwigsburg hat sich erneut qualifiziert, den Titel „Fairtrade-Stadt“ zu tragen. Welche Kriterien sind entscheidend für die Auszeichnung und welche fair gehandelten Produkte bietet die Stadt an?

Seit 2011 trägt Ludwigsburg den Titel Fairtrade-Stadt. Jetzt hat die Stadt erneut bewiesen, dass alle erforderlichen Kriterien erfüllt sind. Nach einer Prüfung durch Fairtrade Deutschland wurde die Auszeichnung für weitere zwei Jahre verlängert. Die Auszeichnung würdigt das Engagement von Bürger*innen, dem Einzelhandel, der Gastronomie sowie von Schulen, Vereinen und der Stadtverwaltung für den fairen Handel – sowohl lokal als auch global.
Um als Fairtrade-Stadt ausgezeichnet zu werden, muss eine Kommune fünf Kriterien erfüllen:
- Ein Gemeinderatsbeschluss unterstützt den fairen Handel – unter anderem durch den Ausschank fair gehandelten Kaffees bei Ratssitzungen.
- Es gibt eine Steuerungsgruppe mit Mitgliedern aus Gesellschaft, Politik und Wirtschaft, die die Fairtrade-Aktivitäten koordiniert.
- Mehrere lokale Geschäfte und Gastronomiebetriebe bieten mindestens zwei Fairtrade-Produkte in ihrem Sortiment an.
- Schulen, Vereine und Glaubensgemeinschaften engagieren sich mit Bildungsprojekten für den fairen Handel.
- Die Steuerungsgruppe sorgt mit gezielter Öffentlichkeitsarbeit dafür, dass das Thema Fairtrade in der Stadt sichtbar bleibt.
Renate Schmetz, Erste Bürgermeisterin und Vorsitzende der Steuerungsgruppe Fairtrade-Stadt freut sich über die wiederholte Auszeichnung: „Ich bin stolz auf unsere Stadt und das großartige Engagement. Die erneute Fairtrade-Zertifizierung zeigt, dass wir Verantwortung übernehmen und mit unserem Einsatz ein Zeichen für mehr Gerechtigkeit setzen“, betont Schmetz. „Der faire Handel ermöglicht den Menschen in den Herkunftsländern mehr wirtschaftliche Unabhängigkeit und trägt so zu einer nachhaltigeren Zukunft bei.“
Susanne Schreiner vom Fachbereich Gesellschaftliche Teilhabe, Soziales und Sport koordiniert die lokale Steuerungsgruppe Fairtrade-Stadt und plant bereits neue Projekte für die kommenden zwei Jahre: „Die erneute Auszeichnung ist ein Ansporn, unser Engagement in Ludwigsburg weiter auszubauen und neue Initiativen zu starten.“
Fairtrade als Impuls für gesellschaftliches Bewusstsein
Der Faire Handel trägt nicht nur dazu bei, die Lebens- und Arbeitsbedingungen in Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas zu verbessern, sondern zielt auch auf ein verändertes Bewusstsein und Verhalten in der deutschen Gesellschaft. Dank des fairen Handels berücksichtigen immer mehr Menschen in Deutschland die Produktionsbedingungen bei ihren Kaufentscheidungen.
Ludwigsburg war eine der ersten Fairtrade-Städte in Deutschland und erhielt den Titel als 36. Kommune bundesweit. Heute gibt es über 900 Fairtrade-Städte in Deutschland und mehr als 2.000 weltweit in 36 Ländern.
Drei Fairtrade-Produkte in Ludwigsburg
Mittlerweile bietet Ludwigsburg drei fair gehandelte Produkte an: Der Ludwigsburger Barock-Kaffee ist ein aromatischer 100-Prozent-Arabica-Hochlandkaffee aus kontrolliert biologischem Anbau. Er wird schonend langzeitgeröstet und stammt aus dem peruanischen Pidecafé-Projekt. Dieses Projekt unterstützt Kleinbauernfamilien durch faire Preise und hilft ihnen, sich an den Klimawandel anzupassen. Außerdem fördert es den Bau von Gesundheitsstationen und Bildungsmaßnahmen. Der Kaffee ist unter anderem im Weltladen, Stadtkirchenplatz 1, erhältlich.
Die Favorite Mango sind getrocknete Bio-Mangos aus Burkina Faso, die biologisch angebaut und fair gehandelt werden. Mit jeder verkauften Packung werden 40 Cent an die LudwigsTafel gespendet. Die Verpackung zeigt das Schloss Favorite, dessen knallig orange Fassade die Farbe der Mango widerspiegelt – ein schönes Souvenir aus Ludwigsburg. Beim Märzklopfen am Sonntag, 23. März, von 13 bis 18 Uhr bietet Aromakost in der Eberhardstraße 10 die Favorite Mango zur Verkostung an. Dort kann man die Favorite Mango auch kaufen.
Das dritte Fairtrade-Produkt ist der Barock-Genuss, Ludwigsburgs faire Schokolade. Sie wird aus fair gehandelter Schokoladen-Kuvertüre aus Belgien hergestellt und lokal von der Confiserie Luckscheiter produziert. Das stärkt den fairen Handel und unterstützt die lokale Wirtschaft. Eine neue Kreation – Schokolade mit Mangostücken der „Favorite Mango“ – ist ab sofort bei der Confiserie Luckscheiter in der Kirchstraße 4 erhältlich. (Lena Lehmann)