Mülltrennung in Unterkünften für Geflüchtete

In der Öffentlichkeit ist aufgrund von Berichten in der Presse der Eindruck entstanden, dass in einer Unterkunft für Geflüchtete im Stadtteil Grünbühl-Sonnenberg der Müll nicht mehr getrennt wird. Dieser Eindruck ist unzutreffend. Die Stadtverwaltung beantwortet die wichtigsten Fragen zum Thema der Mülltrennung in dortigen Wohnstandorten. 

Aufgrund von Medienberichten ist das Thema der Mülltrennung in Unterkünften für Geflüchtete in Ludwigsburg in die Kritik geraten. Anlass war ein Vorfall im Stadtteil Grünbühl-Sonnenberg. Die Stadtverwaltung betont, dass wie bisher in Unterkünften für Geflüchtete der Müll getrennt wird. Hier die Antworten auf die wichtigsten Fragen:

Ist Mülltrennung in Flüchtlingsunterkünften in Ludwigsburg ein Problem?

Nein. Aktuell gibt es in Ludwigsburg 270 Unterkunftsstandorte für die Anschlussunterbringung. In 95 Prozent der Unterkünfte funktioniert die Mülltrennung. Dies sind kleine bis mittelgroße Einheiten. Bei den restlichen fünf Prozent klappt die Mülltrennung nicht immer. Hierbei handelt es sich um Gemeinschaftsunterkünfte in der Regel von mehr als 50 Personen. Der ständige Wechsel in den Einrichtungen trägt leider ebenfalls zur Unwissenheit bei. Nach Erfahrung der Stadtverwaltung misslingt Mülltrennung auch an anderen Orten, an denen viele Menschen gemeinsam Mülltonnen benutzen – unabhängig von Herkunft oder Status. Diesen Sachverhalt nur auf geflüchtete Menschen zu reduzieren, ist aus Sicht der Stadtverwaltung daher nicht angemessen.

Wie ist der Sachverhalt bei Mülltrennung im konkreten Fall in Grünbühl-Sonnenberg?

Im Rahmen der Sozialen Arbeit hat das städtische Team die Geflüchteten in Grünbühl-Sonnenberg regelmäßig und über einen längeren Zeitraum auf die Mülltrennung hingewiesen und entsprechende Einweisungen gegeben. Damit gelingt eine Mülltrennung an fast allen Wohnstandorten für Geflüchtete. Gleichwohl stellt dies immer eine gewisse Herausforderung dar. Denn nicht sauber getrennter Müll wird von der Abfallverwertungsgesellschaft des Landkreises Ludwigsburg (AVL) nicht geleert. Dies führte in besagter Unterkunft in Grünbühl-Sonnenberg zur Ansammlung von Unrat. Es entstand die Gefahr, dass Ungeziefer angelockt wird. Die Stadt entschied daher, nur die Biomülltonne nicht weiter bereitzustellen und diese durch eine Restmülltone zu ersetzen. Die Behälter zur Mülltrennung für Papier und Wertstoff (grün, gelb und blau) stehen dort weiterhin zur Verfügung.

Warum ist es im Stadtteil zu dieser Müllproblematik gekommen?

Bei Gemeinschaftsunterkünften ist die Fluktuation relativ hoch. Daher bedarf es etwas Übung, bis die Mülltrennung im Alltag gelingt. Zudem muss festgehalten werden, dass die Belegung einer Wohnung wesentlich dichter ist als in Privathaushalten. Somit fällt bei gleicher Wohnung wesentlich mehr Müll an. In dem Einzelfall in Grünbühl-Sonnenberg nahm die Stadtverwaltung eine Abwägung verschiedener Interessen vor, die neben der Mülltrennung auch offenen und wilden Unrat und Ungeziefer berücksichtigen musste.

Wie erläutert die Stadtverwaltung das Thema der Mülltrennung in Unterkünften für Geflüchtete?

Im Rahmen der Integrationsarbeit ist es das Ziel, dass die Geflüchteten Müll korrekt trennen. In den städtischen Unterbringungen für geflüchtete Menschen finden, unter anderem zum Thema Mülltrennung, Aufklärungsgespräche mit den zuständigen Mitarbeitenden der Unterbringung sowie des Integrationsmanagements statt. Alle geflüchteten Menschen erhalten zudem beim Einzug eine Anleitung zur richtigen Mülltrennung in der jeweiligen Landessprache. Sollten Probleme auftreten, werden die verursachenden Personen in wiederkehrenden Gesprächen auf ihre Pflichten hingewiesen und bei Bedarf die Mülltrennung oder andere Regeln der Hausordnung erneut erklärt. Das städtische Team ist interkulturell und sprachlich gut aufgestellt und kann bei Bedarf die Themen selbst übersetzen. Zusätzlich finden in großen Unterkünften bei Bedarf Hausversammlungen statt, um gemeinsam mit den geflüchteten Menschen auf Missstände hinzuweisen. Dies alles ist in Grünbühl-Sonnenberg bereits umgesetzt worden und wird auch zukünftig erfolgen.

(Peter Spear)

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