2024 war wieder ein besonders warmes Jahr

In Ludwigsburg wird es immer heißer – das zeigt ein Blick in die örtlichen Wetterdaten. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, ergreift die Stadt Maßnahmen mit einem Klimaanpassungskonzept.

Thermometer, das über 30 Grad zeigt, vor Himmel mit heller Sonne.
Das Thermometer misst auch in Ludwigsburg immer wärmere Temperaturen. (Foto: Adobe.com/Thaut_Images)

Die Statistikstelle der Stadt verzeichnet die Wetterdaten für Ludwigsburg: Demnach war das vergangene Jahr mit im Schnitt 12 Grad Celsius eines der wärmsten seit Beginn der Messungen in Ludwigsburg. Im langjährigen Vergleich hat es auch nur mittelmäßig geregnet. Diese und andere Mess-Ergebnisse der lokalen Wetterstation von DTN-MeteoGroup werden monatlich herausgegeben und reichen bis ins Jahr 2007 zurück.

Das statistische Infoportal der Stadt verfügt dabei über mehrere Kennzahlen – monatliche und jährliche Mitteltemperatur, Sommertage, heiße Tage, Wüstentage, Frosttage, Eistage, Regentage, monatlicher und jährlicher Niederschlag. Diese Daten werden online auf www.ludwigsburg.de/statistik für jeden Monat veröffentlicht.

Die aktuellen Zahlen können jeweils mit den Vorjahren verglichen werden und mit den Daten von 1961 bis 1990, die als langjähriges Mittel für langfristige Vergleiche herangezogen werden. So kann die Statistikstelle Schlüsse über die Klima-Entwicklung vor Ort in Ludwigsburg ziehen.

Alle Monate wärmer als Mittelwert

Mit Blick auf die Temperatur fällt auf: Der Durchschnittswert lag in jedem Monat über dem langjährigen Mittel. 2024 war eines der drei wärmsten Jahre seit 2007 mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von 12,0 Grad Celsius. Der heißeste Monat war der August mit einer Durchschnittstemperatur von 22,0 Grad Celsius. Damit lag die Temperatur im August 2024 um 3,1 Grad Celsius über dem langjährigen Mittel. Auch die Tageshöchsttemperatur 2024 lag im August: Am 24. August erreichte das Thermometer 35,6 Grad Celsius.

2024 wurden in Ludwigsburg 73 Sommertage mit Temperaturen über 25 Grad Celsius gezählt, davon 26 heiße Tage über 30 Grad und darunter zwei Wüstentage über 35 Grad. An einem Tag sank die nächtliche Temperatur nicht unter 20 Grad, hier spricht man von einer Tropennacht.

Aber auch Frost- und Eistage waren zu verzeichnen: Am 12. April kam es zu Spätfrost mit -7,6 Grad Celsius. Die Durchschnittstemperatur im Dezember lag bei 2,6 Grad – und somit um 1,1 Grad deutlich höher als der Vergleichswert des langjährigen Mittels von 1,5 Grad. Die Anzahl der Frosttage mit Werten unter 0 Grad wurde an 37 Tagen erreicht, Eistage mit einer Maximaltemperatur von unter 0 Grad gab es sechs Mal.

Viel Regen im Mai

Bezogen auf den Niederschlag war das gesamte Jahr verglichen mit dem langjährigen Mittel durchschnittlich: Es fielen 682,1 Liter Regen pro Quadratmeter und es gab 169 Regentage. Der Tag mit dem meisten Niederschlag war der 17. Mai mit 41,7 Litern pro Quadratmeter. An zwölf Tagen gab es mehr als 10 Liter pro Quadratmeter Regen, zwei Tage brachten mehr als 20 Liter pro Quadratmeter Niederschlag.

Der Mai lag mit 136,2 Litern pro Quadratmeter Niederschlag deutlich über dem langjährigen Mittel von 84,0 Litern pro Quadratmeter. Der August war dagegen mit 35,8 Litern pro Quadratmeter sehr trocken. Der langjährige August-Mittelwert liegt bei 76,0 Litern pro Quadratmeter – also doppelt so hoch.

Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel vor Ort

Die lokal aufgezeichneten Wetter-Entwicklungen passen ins Bild des weltweiten Temperaturanstiegs. Auch künftig bedeutet das für Ludwigsburg mehr Hitzetage und Tropennächte im Sommer, weniger Frosttage im Winter und generell mehr Extremwetterereignisse als in den letzten Jahren. Dies bringt neue Herausforderungen für die Stadtentwicklung mit sich.

Wie diesen begegnet werden kann, wird im städtischen Klimaanpassungskonzept beschrieben: zum Beispiel mit Maßnahmen zur Begrünung, Sitzbänken an schattigen Plätzen und Trinkwasserbrunnen. Auch an der Vorsorge vor Starkregenereignissen, die vermehrt in den Sommermonaten auftreten, arbeitet Ludwigsburg aktuell mit einem so genannten Starkregenrisikomanagement. Weitere Infos dazu finden sich unter www.ludwigsburg.de/starkregen.

Neben baulichen Maßnahmen, die zur Abkühlung beitragen, beachtet die Verwaltung das sich wandelnde Klima auch in der Stadtplanung. Die Stadtklimaanalyse www.ludwigsburg.de/stadtklimaanalyse zeigt auf, wo sich stark belastete Gebiete befinden, die entlastet werden müssen. Außerdem stellt sie dar, in welchen Teilen der Stadt kalte Luft entsteht, wohin diese fließt und wo sie gesichert werden sollte, da sie Ludwigsburg an heißen Tagen kühlt.

Weitere Informationen dazu gibt es auf www.ludwigsburg.de/klimaanpassung.

(Clemens Flach)

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