Über einen Justizmord aus dem 18. Jahrhundert

Lesung im Stadtarchiv: Gerichtsreporterin Raquel Erdtmann über den Prozess gegen Joseph Süßkind Oppenheimer

Joseph Süßkind Oppenheimer war ein Vertrauter des katholischen Herzogs Karl Alexander. Nach dessen überraschendem Ableben im Ludwigsburger Schloss 1737 war Oppenheimer den antisemitischen Ressentiments im protestantischen Württemberg schutzlos ausgeliefert. Unter fadenscheinigen Gründen wurde er vor Gericht gezerrt und in Stuttgart hingerichtet.

Die Gerichtsreporterin Raquel Erdtmann ist eine der wenigen, die die Prozessakten zu dieser Gerichtsfarce gelesen und ausgewertet haben. Im Rahmen einer Buchvorstellung gibt sie Einblicke in ihre Recherchen. Die Lesung wird von Dr. Gudrun Emberger moderiert. Auch sie ist eine versierte Kennerin der Ereignisse vor fast 300 Jahren. Die Lesung findet statt am Dienstag, 4. Februar, 18.30 Uhr, im Foyer des Stadtarchivs Ludwigsburg, Mathildenstraße 21 statt. Der Eintritt ist frei.

In Ludwigsburg besaß Joseph Süßkind Oppenheimer zwei Häuser und zählte zu den ersten Bewohnern der Residenzstadt. Auch die wirtschaftliche Entwicklung Ludwigsburgs prägte er mit. Unter anderem war er an der 1736/37 errichteten Porzellanmanufaktur finanziell beteiligt. In seinem Haus am Kaffeeberg betrieb er eines der ersten Kaffeehäuser in Ludwigsburg.

Weil es bereits eine große Nachfrage zur Veranstaltung gibt, empfiehlt das Stadtarchiv, frühzeitig zur Lesung zu erscheinen.

Zum Seitenanfang