Gemeinsame Pressemitteilung Stadt und Landkreis Ludwigsburg: Weg endgültig frei für zweites Frauenhaus in Ludwigsburg
Stadt übernimmt Bürgschaft zur Sicherung des Landeszuschusses von 2,8 Millionen Euro
Bereits im vergangenen Sommer hatte das Land Baden-Württemberg seine Zusage gegeben, den Verein Frauen für Frauen bei der Einrichtung eines zweiten Frauen- und Kinderschutzhauses mit einer Förderung von 2,8 Millionen Euro zu unterstützen. Die Förderrichtlinien des Landes verlangen für die Dauer der entsprechenden Verwendung des geförderten Objekts eine Absicherung. Auf Vorschlag der Stadtverwaltung hat sich der Gemeinderat für eine kommunale Ausfallbürgschaft entschieden. Der Verein war zuvor an die Stadt mit der Bitte um Übernahme einer Bürgschaft herangetreten, da ansonsten das Land keine Fördermittel bewilligt hätte.
„Das ist ein großartiger Erfolg für Ludwigsburg. Der Weg ist endgültig frei für ein zweites Frauenhaus bei uns“, freut sich OB Dr. Matthias Knecht über die Entscheidung des Gemeinderats. Das Frauenhaus erfüllt zentrale Aufgaben der Gefahrenabwehr, des Kinderschutzes, der Gleichstellung sowie der sozialen Daseinsvorsorge. Es bietet Schutz bei akuter häuslicher Gewalt und trägt zur Erfüllung nationaler und internationaler Verpflichtungen bei, insbesondere aus der Istanbul-Konvention.
Auch Landrat Dietmar Allgaier begrüßt die Entscheidung: „Mit der Unterstützung des zweiten Frauenhauses stärken wir den Schutz für Frauen und Kinder im gesamten Landkreis. Dieses Haus wird ein wichtiger Baustein für unsere Hilfesysteme sein und zeigt, wie eng Kommunen und Landkreis zusammenarbeiten, um die Sicherheit und das Wohl der Betroffenen zu gewährleisten.“
Für das zweite Frauenhaus hatte der Verein Frauen für Frauen mit Arezoo Shoaleh als pädagogische Leiterin lange Zeit gekämpft. Die Wohnungsbau Ludwigsburg (WBL) um Geschäftsführer Andreas Veit hielt das Objekt so lange vor, bis die Zusage des Landes endgültig kam. Und nicht zuletzt steuerte der Landkreis mit Landrat Dietmar Allgaier einen Zuschuss von 500.000 Euro bei. Um eine letzte finanzielle Lücke zu schließen, beantragte der Verein die Unterstützung über eine Stiftung.
Der Verein Frauen für Frauen wird Träger der neuen Einrichtung sein, die bauliche Umsetzung der Maßnahme erfolgt durch die WBL als Eigentümerin des Gebäudes. Vorgesehen ist ein Start im Frühjahr 2026. Der beantragte Zuschuss des Landes in Höhe von 2,8 Millionen Euro dient dazu, den Umbau zu finanzieren, die Immobilie entsprechend einzurichten und die Miete für den Verein auf ein tragfähiges, dem sozialen Zweck der Einrichtung entsprechendes Niveau zu senken. Mit der Maßnahme werden zusätzliche Schutzplätze für von häuslicher Gewalt betroffene Frauen und ihre Kinder im Landkreis Ludwigsburg geschaffen und das bestehende Hilfesystem nachhaltig gestärkt.