SDG13: Maßnahmen zum Klimaschutz

Worum geht's?

Im Grunde wissen es alle, viele haben es bereits selbst erfahren: Der Klimawandel hat schlimme Auswirkungen und bringt zum Beispiel Dürre- und Hitzeperioden oder Überschwemmungen mit sich. Diese Folgen sind ungleich verteilt: Oft sind Menschen in Entwicklungsländern heftiger betroffen, da sie stärker von ihrer natürlichen Umwelt abhängig sind und über weniger Hilfsmittel zur Bewältigung der Klimaveränderungen verfügen. Ausbleibende Ernten, zerstörte Häuser und Verteilungskämpfe führen zu wachsenden Fluchtbewegungen. Laut Welthungerhilfe sind jedes Jahr rund 20 Millionen Menschen gezwungen, aufgrund der Folgen des Klimawandels ihre Heimat zu verlassen. Bis 2050 könnte es über 140 Millionen Klimaflüchtlinge geben!

Das Problem: Die Wirkungen des Klimawandels sind nicht unmittelbar, sondern langfristig und sie sind komplex. Wir spüren meistens nicht direkt, ob unser Engagement etwas bringt. Wenn wir mit dem Rad statt mit dem Auto fahren oder ein Steak weniger essen, spüren wir die Erfolge erst später oder gar nicht, da wir dazu beitragen, dass die negativen Folgen des Klimawandels lediglich weniger stark sein werden.  Verhindern können wir sie bereits nicht mehr.

Neben den Menschen sind auch Tiere und Pflanzen an Land und im Wasser von der Erderwärmung betroffen. Beispielsweise nehmen bestimmte wärmeliebende Tierarten zu. So sind die Populationen der Feuerlibelle oder des Großen Feuerfalter in Deutschland gestiegen. Leider betrifft dies auch lästige oder gefährliche Tierarten wie Zecken und von Zecken übertragene Krankheitserreger.

Etwas für den Klimaschutz und zur Klimaanpassung zu tun, bedeutet gleichzeitig Gesundheitsschutz, Schutz der Artenvielfalt und Ökosysteme, Erhalt von Lebensgrundlagen und die Minimierung der gesellschaftlichen Kosten.

Das SDG im Wortlaut

"Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen" (*)

13.1 Anpassungen an den Klimawandel
Die Widerstandskraft und die Anpassungsfähigkeit gegenüber klimabedingten Gefahren und Naturkatastrophen in allen Ländern stärken
 
13.2 Nationale Klimaschutzpolitiken
Klimaschutzmaßnahmen in die nationalen Politiken, Strategien und Planungen einbeziehen
 
13.3 Aufklärung & Kapazitäten stärken
Die Aufklärung und Sensibilisierung sowie die personellen und institutionellen Kapazitäten im Bereich der Abschwächung des Klimawandels, der Klimaanpassung, der Reduzierung der Klimaauswirkungen sowie der Frühwarnung verbessern
 
13.a Finanzielle Hilfe für Entwicklungsländer
Die Verpflichtung erfüllen, die von den Vertragsparteien des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimaänderungen, die entwickelte Länder sind, übernommen wurde, bis 2020 gemeinsam jährlich 100 Milliarden Dollar aus allen Quellen aufzubringen, um den Bedürfnissen der Entwicklungsländer im Kontext sinnvoller Klimaschutzmaßnahmen und einer transparenten Umsetzung zu entsprechen, und den Grünen Klimafonds vollständig zu operationalisieren, indem er schnellstmöglich mit den erforderlichen Finanzmitteln ausgestattet wird
 
13.b Mehr Kapazitäten in ärmsten Ländern
Mechanismen zum Ausbau effektiver Planungs- und Managementkapazitäten im Bereich des Klimawandels in den am wenigsten entwickelten Ländern und kleinen Inselentwicklungsländern fördern, unter anderem mit gezielter Ausrichtung auf Frauen, junge Menschen sowie lokale und marginalisierte Gemeinwesen
 
(*) In Anerkennung dessen, dass das Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen das zentrale internationale zwischenstaatliche Forum für Verhandlungen über die globale Antwort auf den Klimawandel ist.

Nachhaltig leben

  • Nutzen Sie die Broschüre „39 Klimatipps für Ihren Alltag“ und leisten Sie mit einfachen Maßnahmen Ihren Beitrag zum Klimaschutz.
  • Hinterfragen Sie Ihre Verkehrsgewohnheiten und nutzen Sie öfter das Fahrrad oder gehen zu Fuß. Verzichten Sie auf Urlaubs- und Geschäftsreisen mit dem Flugzeug. Und zwar möglichst umfassend und dauerhaft.
  • Achten Sie auf die Klimabilanz Ihrer Lebensmittel. Vermeiden Sie Produkte mit langen Lieferketten.
  • Essen Sie weniger und bewusster Fleisch.
  • Begrünen Sie Balkon, Garten oder versiegelten Innenhof und leisten Sie so einen Beitrag für ein angenehmeres Klima.

Beispiele aus Ludwigsburg

Das SDG 13 im Stadtentwicklungskonzept

Das Ludwigsburger Stadtentwicklungskonzept mit seinen 12 Handlungsfeldern leistet einen konkreten Beitrag zu den Globalen Nachhaltigkeitszielen. Die Unterziele des SDG 13 werden insbesondere durch die folgenden Handlungsfelder behandelt:

  • 01 Attraktives Wohnen
  • 07 Grün in der Stadt
  • 08 Mobilität
  • 11 Klima und Energie
Foto: Adobe.com / parabolstudio

Klimaneutralität 2035

Ziel der Stadt Ludwigsburg ist es, bis 2035 klimaneutral zu werden und eine lebenswerte Stadt, auch unter sich verändernden klimatischen Bedingungen zu erhalten. Wie diese Ziele konkret erreicht werden können, ist im Klimaneutralitätskonzept, im Integrierten Klimaschutz- und Energiekonzept (iKEK) sowie im Fachkonzept Klimaanpassung (Klik) beschrieben. Die Konzepte enthalten vielfältige Maßnahmen unter anderem in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit und Sensibilisierung, städtische Gebäude, Privathaushalte sowie Unternehmen.

Ludwigsburger Klimabündnis

Das Ludwigsburger Klimabündnis ist das Zusammenwirken vieler einzelner Aktionen, die eigenverantwortlich und selbstorganisiert umgesetzt werden. Hierfür verpflichten sich die Teilnehmenden, Maßnahmen für den Klimaschutz in einem selbst gewählten Zeitraum umzusetzen. Mitmachen kann die gesamte Stadtgesellschaft: Bürgerinnen und Bürger, Initiativen, Vereine, Verbände, Institutionen und Unternehmen. Zwei Mal im Jahr gibt es ein Treffen des gesamten Klimabündnisses. Für Unternehmen in Ludwigsburg gibt es ein zusätzliches Netzwerk, das drei- bis viermal im Jahr zusammenkommt. Bei allen Treffen besteht die Möglichkeit, gute Beispiele auszutauschen, gemeinsame Aktivitäten zu planen sowie Synergien herzustellen.

Wissenszentrum Energie

Das Wissenszentrum Energie in der Stadtbibliothek informiert über nachhaltiges Bauen und Sanieren, Energie sparen im Alltag und den ökologischen Fußabdruck. An verschiedenen Stationen gibt es die Möglichkeit, in die einzelnen Themen hineinzuschnuppern. In einer begehbaren kleinen Musterwohnung können Besucherinnen und Besucher erfahren, wie sie Nachhaltigkeit im Alltag leben können und bekommen Infos zu umweltfreundlichen Lampen, energiesparenden Geräten und für einen optimierten Stromverbrauch.

Wir Energiewender

Mit dem Motto „Wir Energiewender“ hat Ludwigsburg eine Kampagne zur energetischen Sanierung von Wohnungen und Gebäuden gestartet. Für die Klimaneutralität bis 2035 sind vor allem die privaten Haushalte wichtig, denn sie verbrauchen einen großen Teil der Energie. Die Stadt bietet in den Quartieren des Sanierungsmanagements Infoveranstaltungen, Aktionen und zusätzliche Beratung zum Klimaschutz in den eigenen vier Wänden. Bestehende Gebäude können durch die Dämmung der Fassade, die Erneuerung der Heizung und den Austausch der Fenster noch viel Energie einsparen.

Bus auf Beinen

Zu Fuß zur Schule, mit Roller, Dreirad, Fahrrad, Füßen unterwegs zur Kita, zur Schule und im Alltag - ohne Auto - das will dieses Projekt fördern. Kinder sammeln gemeinsam auf dem Weg in die Schule, in organisierten Gehgemeinschaften - dem sogenannten "Bus auf Beinen" - oder in der Kindergartengruppe symbolische "Kindermeilen". Mit dem Sammeln der „Kindermeilen“ wird der eigene Beitrag zu einer nachhaltigeren Mobilitätsgestaltung ''fassbar'' und ein umweltfreundliches Mobilitätsverhalten honoriert.

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