Anbieter und Kooperationspartner zur betrieblichen Gesundheitsförderung

Sollen Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung geplant und umgesetzt werden, entscheiden unter anderem die Zusammenarbeit mit den Anbietern oder auch der Zusammenschluss mit anderen Unternehmen zur gegenseitigen Unterstützung in betrieblichen Netzwerken über den Erfolg und die Nachhaltigkeit.
Nachfolgend werden Möglichkeiten und (Kooperations-)Partner zur betrieblichen Gesundheitsförderung und zum betrieblichen Gesundheitsmanagement aufgezeigt.

Betriebsmedizinische Dienste

Jeder Betrieb mit mindestens einer beschäftigten Person ist per Gesetz dazu verpflichtet, einen Sicherheitsbeauftragten und einen Betriebsarzt für die Sicherstellung des gesetzlich vorgeschriebenen Arbeits- und Gesundheitsschutzes zu bestellen. Betriebsmedizinische Dienste nehmen im Auftrag von Betrieben anlassbezogen und in regelmäßigen Abständen die entsprechend betriebsmedizinischen und sicherheitstechnischen Maßnahmen wahr. Beispiele hierfür sind Gefährdungsbeurteilungen, medizinische Eignungsuntersuchungen oder die Vornahme von Sicherheitseinweisungen.

Einige betriebsmedizinische Dienste bieten über die Dienstleistungen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes hinaus auch Angebote im Bereich der betrieblichen Gesundheitsförderung und des betrieblichen Gesundheitsmanagements an, wie zum Beispiel die Ausbildung von Mitarbeitern zu Multiplikatoren für ein ergonomisches und bewegungsfreundliches Arbeiten. In Ludwigsburg betreut unter anderem der B·A·D Unternehmen zu Arbeitsschutz, Arbeitsmedizin, Arbeitssicherheit, Gesundheit, Personal und Wissen/Qualifizierung.

Deutsche Rentenversicherung

Im Rahmen des betrieblichen Eingliederungsmanagements bietet die Deutsche Rentenversicherung den Versicherten nach längerer oder wiederholter Erwerbsunfähigkeit unterschiedliche Leistungen und Programme für die Wiedereingliederung bzw. bei Erwerbsminderung an.

Gesetzliche Unfallversicherung

Berufsgenossenschaften und Unfallkassen beraten und unterstützen zu Themen rund um den Arbeits- und Gesundheitsschutz, die Unfallverhütung und zur gesundheitsgerechten Gestaltung des Arbeitsplatzes als Pflichtaufgaben des Arbeitgebers. 

Gesundheitsanbieter

Auch Gesundheitsanbieter, wie beispielsweise Physiotherapeuten, Fitness- und Wellnessanbieter führen meist unter dem Punkt „Firmenfitness“ zahlreiche Angebote für ganzheitlich-systematisch angelegte und einzelne Gesundheitsangebote. So lassen sich zum Beispiel Gesundheitstage und Angebote für die Analyse/Bedarfsermittlung, die Planung und Durchführung entsprechend geeigneter Maßnahmen im Portfolio einiger Anbieter finden beziehungsweise auf Nachfrage nach eigenen Wünschen zusammenstellen.    
Auch Sportvereine bieten Gesundheitsangebote zur betrieblichen Gesundheitsförderung an. 

Innungen und Handwerkskammern

Innungen und Handwerkskammern setzen sich auch für die Informationsvermittlung, die Aus- und Weiterbildung und die Bereitstellung geeigneter Angebote zur Gesundheitsförderung und dem Gesundheitsmanagement in Betrieben in Form von Beratungen, Veranstaltungen und Veröffentlichungen ein.

Hauptansprechpartner in Ludwigsburg sind die Kreishandwerkerschaft Ludwigsburg als Dachorganisation und Interessensvertretung der selbständigen Handwerker und die Bezirkskammer Ludwigsburg der IHK Region Stuttgart.

Kooperationspartner in bundes- und landesspezifischen Förderprogrammen

Im Rahmen von Förderprogrammen unterstützen auch Institutionen und Projektkoordinierungsstellen mit Informations-, Beratungs- und Unterstützungsleistungen bei der Umsetzung von Maßnahmen. So stehen für die Beratung zur Gestaltung einer zukunftsorientierten Personalpolitik ausgebildete Berater in den landesweiten Erstberatungsstellen des Förderprogramms unternehmensWert:Mensch zur Verfügung.

Im Rahmen des Vorhabens familyNET, das auf die bessere Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf abzielt, werden in 12 Regionen in Baden-Württemberg, darunter auch in Ludwigsburg Servicestellen zur kostenlosen Beratung zur Verfügung gestellt. Weitere Informationen zu den Partnern im Rahmen von Förderprogrammen finden sich auch im Anhang.

Krankenkassen

Neben Leistungen zur Behandlung bei Krankheiten, Unfällen und bei Mutterschaft erbringen die Krankenkassen auch Leistungen zum Erhalt und der Förderung der Gesundheit, sowie der Vermeidung von Krankheit für ihre Versicherten (Leistungen zur Individualprävention).

Darüber hinaus unterstützen die Krankenkassen auch bei der betrieblichen Gesundheitsförderung durch: Analysen und Verfahren zur Bedarfsermittlung, Beratungen zur Ziel- und Konzeptentwicklung, die Gestaltung und Umsetzung gesundheitsförderlicher
Arbeitsbedingungen und Verhaltensweisen, die Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, Maßnahmen zur Qualifizierung/Fortbildung von Multiplikatoren, die Unterstützung beim Aufbau eines Projektmanagements, die Moderation von Arbeitsgruppen, Gesundheitszirkeln und ähnlichen Gremien, sowie durch die interne Öffentlichkeitsarbeit, Dokumentation, Evaluation und Qualitätssicherung.

Entsprechend § 20 Absatz 3 SGB V bieten Krankenkassen für Unternehmen Informationen über deren Leistungen an und Unterstützen bei der Auswahl und Kontaktaufnahme zur geeigneten Krankenkasse. Dazu wurde die Koordinierungsstelle für die betriebliche Gesundheitsförderung in Baden-Württemberg durch die Landesverbände der Kranken- und Ersatzkassen eingerichtet.

Mithilfe der BGF-Koordinierungsstelle soll besonders für Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten ein niedrigschwelliger Zugang zu Angeboten der Betrieblichen Gesundheitsförderung ermöglicht werden.

Netzwerke und Zusammenschlüsse

Aus der überbetrieblichen Organisation mehrerer Unternehmen in Netzwerken und Zusammenschlüssen ergeben sich zahlreiche positive Effekte, wie der Wissens- und Erfahrungsaustausch, die gegenseitige Unterstützung und die Aushandlung günstiger Konditionen bei der Inanspruchnahme externer Angebote und Dienstleistungen. Netzwerke bieten zudem die großartige Chance, durch die Bündelung von Ressourcen und Kompetenzen geplante Vorhaben schneller zu erreichen.   

Das Netzwerk Vereinbarkeit im Blick - Lebensphasenorientierung für Unternehmen widmet sich unternehmensrelevanten Herausforderungen und Themenbereichen zur Förderung der Vereinbarkeit von Beruf, Familie, Freundschaft, Freizeit und Gesundheit. Ein Themenbereich ist dabei Beruf und Gesundheit. Zu den Netzwerk- und Kooperationspartnern gehören die Wirtschaftsförderung als Koordinationsstelle, sowie die Kontaktstelle Frau und Beruf, die Beauftragte für Chancengleichheit und der Fachbereich Sport und Gesundheit. Das Netzwerk besteht seit dem Jahr 2014.

Inzwischen gehören dem Netzwerk Vereinbarkeit rund 90 Unternehmen unterschiedlicher Größe in Ludwigsburg an. Die Leistungen des Netzwerks erstrecken sich auf unterschiedliche Aktivitäten zur Förderung des gegenseitigen Austauschs und der Gestaltung von Kooperationslösungen. Ein besonderer Schwerpunkt wird dabei auf die nachhaltige Wirkung vermittelter Kenntnisse in Multiplikatorenschulungen gelegt. Die Themen der Veranstaltungen und Aktivitäten orientieren sich stets am Bedarf und den Interessen der Unternehmen.   

Sportvereine

Die Angebote der Sportvereine haben sich in den vergangenen Jahren gewandelt. So wurden die „klassischen“ Sportangebote um unverbindliche Bewegungs- und Gesundheitsangebote erweitert, die zum Beispiel über zehner Karten abgerechnet werden können und nicht mit einer Mitgliedschaft im entsprechenden Verein verbunden sind.

Mithilfe des evaluierten Programms G.U.T im Beruf sollen insbesondere kleine und mittelständische Betriebe mit den teilnehmenden Sportvereinen vor Ort vernetzt und diese zu gemeinsamen Partnern in der betrieblichen Gesundheitsförderung werden. Durch das Programm G.U.T im Beruf können Gesundheitsangebote, die abhängig von dem Angebotsportfolio der Übungsleiter der Vereine sind, für die Beschäftigten zur Verfügung gestellt werden. Der Württembergische Landessportbund e.V. (WLSB) stellt die interaktive G.U.T.-Landkarte zur Verfügung, in der teilnehmende Vereine zur Kontaktaufnahme durch interessierte Betriebe gelistet sind. Im Stadtgebiet Ludwigsburg ist der MTV Ludwigsburg e.V. mit dem Angebot G.U.T im Beruf zur betrieblichen Gesundheitsförderung vertreten.

Volkshochschulen

Die Volkshochschulen in der Stadt und im Landkreis Ludwigsburg bieten eine Vielzahl an gesundheitsrelevanten Angeboten an. Neben Ausgleichsgymnastik und Entspannungstechniken lassen sich im Kursprogramm auch Bewegungsangebote/-programme, wie z.B. Nordic Walking und Kochkurse für die gesunde Ernährung und zum Kennenlernen neuer Gerichte/Zubereitungsarten finden. Der Volkshochschulverband Baden-Württemberg e.V. bietet mit dem Konzept ProSaluto® Unterstützung bei der Einführung einer ganzheitlichen betrieblichen Gesundheitsförderung. In Ludwigsburg sind zudem die Volkshochschule der Stadt Ludwigsburg und die Schiller-Volkshochschule im Kreis Ludwigsburg Ansprechpartner für Angebote.

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