Ausbildung für Hobby-Winzer startet wieder

Wie bewirtschaftet man eigentlich einen Weinberg? Die Antwort darauf erfahren Interessierte in Theorie und Praxis im Lehrgang „Heldenschmiede“, der im Februar erneut anläuft.

Teilnehmende der „Heldenschmiede“ 2024 bei der Traubenlese im Weinberg. (Foto: Weingärtner Marbach eG)

Gemeinsam mit den Weingärtnern Marbach hat die Stadt im Jahr 2022 das Schulungsprogramm „Heldenschmiede“ auf den Weg gebracht. Es soll Hobby-Winzer ausbilden und damit zur Erhaltung der wertvollen Kulturlandschaft Steillagen beitragen. Seit dem Start des Programms wurden rund 100 Personen weinbaufachlich fortgebildet. Von diesen bewirtschaften 15 aktuell knapp einen Hektar Weinberge in den Steillagen. 2025 geht die „Heldengeschichte“ zum Erhalt der Ludwigsburger Steillagen weiter. Der städtische Fachbereich Tiefbau und Grünflächen und die Weingärtner Marbach haben das Schulungsprogramm umfassend weiterentwickelt, so dass auch für Fortgeschrittene im zweiten und dritten Schulungsjahr interessante Themen und Events angeboten werden.

Das Schulungsprogramm startet am 6. Februar und wird vor Ort in den Ludwigsburger Steillagen durchgeführt. Jeweils samstags an insgesamt 16 Terminen verteilt über das Jahr wird dabei praxisnahes Wissen rund um die Weinreben und die Bewirtschaftung eines Wengert aus erster Hand vermittelt, zum Beispiel zu Rebschnitt, Ertragsmanagement, Reife und Lese. Weinproben mit passender Kulinarik runden die jeweiligen Kursblöcke ab. Für Fortgeschrittene werden auch die Themen Trockenmauerbau und Pflanzenschutz angeboten. Regelmäßige Stammtische bieten die Möglichkeit, sich in lockerer Atmosphäre auszutauschen.

Anmeldung jetzt möglich

Die Website der Stadt Ludwigsburg gibt einen detaillierten Überblick über das, was die Teilnehmenden erwartet, die Anmeldung ist dort ebenfalls möglich: www.ludwigsburg.de/steillagenretter. Die Teilnahmegebühr für die Heldenschmiede im ersten Schulungsjahr beträgt 490 Euro pro Person, Eheleuten und Studierenden wird ein Preisnachlass gewährt. Im Preis inbegriffen sind die Schulungen in Theorie und Praxis, zu jedem Schulungstermin ein Vesper mit wechselnden Weinen zur Verkostung, eine Jungweinprobe, eine individuelle Arbeitsmappe und ein Steillagenretter-Helden-Diplom samt sechs Flaschen Helden-Wein zum Projektabschluss. Die Teilnahmegebühr für das zweite Schulungsjahr beträgt 150 Euro pro Person, bei Eheleuten und Studierenden sind es 100 Euro pro Person.

Nach dem Schulungsjahr können Teilnehmende bei Interesse allein oder in einer Gruppe einen Weinberg übernehmen, selbstständig bewirtschaften und damit zum Erhalt der Steillagen beitragen. „Die terrassierten Weinbergsteillagen stellen in Ludwigsburg ein landschaftsprägendes Element dar“, betont Bürgermeister Sebastian Mannl. „Auf unserer Gemarkung befinden sich mit einer Fläche von 29 Hektar knapp zehn Prozent der Flächen des Landkreises. Nur mit dem Fortbestand des traditionellen Weinbaus mit Terrassen und Weinbergtrockenmauern kann diese Kulturlandschaft, die mit ihren wichtigen ökologischen Strukturen Lebensräume für viele bedrohte Tier- und Pflanzenarten bietet, erhalten werden.“

Auch touristisch hat die Kulturlandschaft eine große Bedeutung. Wein- und Genusstouren sowie die einzigartige Landschaft am Neckar gewinnen im Tourismus der Region immer mehr an Bedeutung. Mit dem Stadtwein „Neckarheld“ und den Steillagentagen sind wichtige Meilensteine auf den Weg gebracht. Diesen Ansatz gilt es, weiter auszubauen und nachhaltig zu entwickeln. (Karin Brühl)

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